Mittwoch, 9. November 2011

1.22.1 Oasis - (What´s The Story) Morning Glory ?


Eine berüchtigte Band, ein berühmtes Album.
Im Herbst 1995 erschien die zweite Studioscheibe von Oasis, gezogen von ganzen sechs Single-Zugpferden, die allesamt selbst nach Jahren großen Anklang in der Welt finden - Don´t look back in anger, Wonderwall, Some might say und Champagne Supernova beispielsweise, sind auch noch 2011 Stammgäste auf guten Radiosendern. Zu recht, denn was die von drei außerordentlichen Musikern unterstützten Gebrüder Gallagher damals raushauten, rockt, schnulzt und macht vorallem Spaß. Eine stilistische Steilkurve hinsichtlich zum Vorgängeralbum aber, das sie immerhin bekannt machte.
Was (What´s the Story) Morning Glory ? auszeichnet und wie und warum ich es für mich entdeckte, erzähle ich folgender Strawpinion:

Noel Gallaghers musikalische Bandbreite ist also nach dem Britpop-War in den 90ern und dem steten Auftauchen in verschiedenen Projekten sicherlich kein Geheimnis. Eindeutig ist auch, dass dieses Album das große Sprungbrett war. Oben genannte Auskopplungen gehen ins Ohr und halten sich dort gekonnt fest. Die feinfühlige Kombination vom Gesang der Brüder mit den von Noel perfektionierten Riffs und den passenden Schlagzeugeinlagen trieb schon so manchem Hörer Tränen in die Augen, so auch Bandkollege Paul Arthurs.
Dass der Name des Künstlers neben sanften Gefühlen, die noch vorsichtiger widergegeben wurden, auch Phrasen wie etwa "people with a temper" verbindet, hängt mit der außerordentlich schwierigen Beziehung zu seinem kleinen Bruder Liam zusammen - die beiden haben sich Medien zufolge schon zig Male in die Haare bekommen. So auch während der Produktion dieses bestechend chicen Rock-Albums. Man muss sich vorstellen: selbst die Entscheidung, wer die Vocals vom Superhit Wonderwall bekommt, ließ die Gemüter hochheizen und nur Liams Interpretation schließlich, leistete genug Überzeugungsarbeit für Noel, dass dieser sich am Ende überreden ließ. Eine brüderliche Freundschaft auf Musikbasis also - das musste irgendwann böse enden.

All dieses Gequatsche und Gekämpfe findet sich beim Durchlaufen des Albums schnell in den Schatten gestellt. Die gemütlich-rockige Masche, die Oasis durchzieht, schafft genug Phantasieblase um eine gut gelaunte Gruppe, die einfach nur Spaß an ihrer Musik hat, vorstellbar zu machen.
Neben unterstützenden Kritiken wurden aber auch Stimmen laut, die in den musikalischen Werken von Oasis eine Prise zu viel Beatles bemerkten - Einfluss der natürlich von Anfang an auf der Hand lag. While my guitar gently weeps oder Lennons Song Imagine sind einigen Nummern angeblich erstaunlich ähnlich, sogar ein Stevie Wonder findet eine originaltreue Kopie im Song Step out, der schließlich vor Veröffentlichung des Albums entfernt wurde.

(What´s the Story) Morning Glory ? begleitet mich schon ein gutes Jahrzehnt, war quasi damals schon eine alte Schachtel. Der Berliner bzw. Nürnberger Radiosender Star FM spielte Don´t look back in anger neulich ein mal zu oft - nach all den Jahren, in denen ich den Song kennen und schätzen gelernt habe, musste das Album also her. Und ich bin tatsächlich höchst zufrieden mit dieser Entscheidung. Roll with it, Cast no shadow und auch Hello bieten so viel Power, dass man auf die am Album gut verteilten Verkaufshits fast vergisst. Selbst die unbetitelten Einblicke in Jam-Sessions der Band, Tracks die mehr wie ein Amazon-"Reinhören" wirken als sonst was, machen Spaß.
Und unterm Strich ist das Oasis´ Werk heutzutage ein Klassiker, der für den britischen Pop- und Alternative Rock eine ordentliche Basis schuf und wegweisend war für große Bands des neuen Jahrtausends, wie .. äh .. etwa diesen Herren hier.

Die eigentliche Entscheidung mir Noel Gallaghers Historie mal näher anzusehen, kam aber nach dem guten Auftritt seiner aktuellen Band Noel Gallagher´s High Flying Birds bei ProSiebens Schlag den Raab. Wenn man dem Mann zuhört, der die Karriere der Band im Jahr 2009 endgültig beendete, erkennt man schnell, dass er ein alleine auch ein Großer ist. Seine aggressive Attitüde, die zu den selbst geschriebenen Songs wirklich oft im Kontrast steht, macht alles für mich nur interessanter. Daher freue ich mich auf eine kommende gute Zeit mit der Vielzahl an Alben von Oasis.  
Blur hatte nämlich letztens seine Chance, aber mehr als die klassischen Hammersingles, brachte mich einfach nicht zum Sabbern.
Nun, ich komme an meinen Brit-Rock. Dafür sorge ich schon.

StrawHat
(umgezogen)
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TRACKLIST & HIGHLIGHTS:

01 Hello
02 Roll with it
03 Wonderwall
04 Don´t look back in anger
05 Hey now!
06 -
07 Some might say
08 Cast no shadow
09 She´s electric
10 Morning Glory
11 -
12 Champagne Supernova

LINKS:
DON´T LOOK BACK IN ANGER MUSIC VIDEO: http://youtu.be/r8OipmKFDeM

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