Samstag, 31. Dezember 2011

1.IV STRAWARDS 2011



6 nominierte Spiele
15 nominierte Künstler
 ...

Und lediglich sechs Gewinner werden mit einem schwer umkämpften Straward für alle Ewigkeiten ausgezeichnet!
Nun ist der Zeitpunkt gekommen - endlich lüftet sich der goldene Nebel, der Strawpinion seit 14 Tagen besetzt und unter Verschluss hält.

Welche musikalische Reise war der absolute Höhepunkt in diesem Jahr? Welcher Künstler schaffte es bis zum Schluss zu begeistern? Und noch wichtiger: Wer schafft es all die anderen Nominierten aus dem Rennen zu werfen, wo es doch nur meine umwerfendsten Erfahrungen in diesen Kreis schafften?

Die Antwort findet ihr hier.
Bei den ..

STRAWARDS 2011


Ja, es war ein vielseitiges Jahr. Angefangen hat alles mit einer Laune auf das dynamische Rock-Duo Tenacious D und dem immer wiederkehrenden Dendemann, dessen Solo-Platte Vom Vintage verweht so manche Autofahrt allein unterhielt.
Gegen April jedoch, der Monat, in dem Strawpinion aus dem Winterschlaf erwachte, marschierten die Chemical Brothers in meinen Ohren und meinem Herzen ein, versorgten mich bis zum Hochsommer täglich mit Big Beats und irren Sounds.
Eines ihrer größten Alben ist das Anfang 2005 erschienene Push the Button - eins der besten Alben elektronischer Stilrichtung aller Zeiten. Anna-Lynne Williams, eine Sängerin aus Seattle, WA, zeichnete einen Song mit ihrer gefühlvollen Stimme aus und machte ihn unter Fans zum most underrated Chemical Brothers Track. Und zu meinem SONG OF SPRING.
Hier sind ..

(bitte dem Link folgen)

Beflügelt von dermaßen chilligem Sound, spanne ich euch nicht länger auf die Folter.
In der Kategorie BEST GAME habe ich am 17.12. sechs Spiele ernannt, die ich, unabhängig vom Erscheinungsdatum, in diesem Jahr ausprobiert und durchgespielt habe. Diese Sechs bilden die Spitze eines großartigen Spielejahrs 2011, das viele atemberaubende Highlights erleben und wenige derbe Enttäuschungen verkraften durfte, im späten Herbst jedoch Woche um Woche schließlich grandiose Blockbuster auf mich zu werfen begann, die ich fast allesamt als Nominierungen in dieser Kategorie ausgesprochen habe.
Neben dem vielseitigen Batman: Arkham City, das unterm Strich leider nicht so vielseitig wie sein Vorgänger war, erschien nach langer Erwartung außerdem Uncharted 3, das für die Mehrheit, und das muss ich klar festhalten, wahrscheinlich eindeutig das Spiel des Jahres geworden ist. Entwickler Naughty Dog erschuf einen mitreißenden Videospiel-Klassiker, der einen von Drogen umnachtet durch Arabien irren und aus dem Flugzeug fallen, originelle Rätsel lösen und eine tragikomische Geschichte erleben lässt, wie es noch nie vorgekommen war.
Storytechnisch war aber Enslaved: Odyssey to the West fast nicht das Wasser zu reichen. Der Geheimtipp aus dem letzten Jahr präsentierte seine Protagonisten dreidimensional, glaubhaft gefühlvoll und mit eisernen Ambitionen. Gameplay und Grafik sind und bleiben eine saubere Sache - es war nicht einmal zu kurz. Nein, in sich geschlossen, fulminant beendet, nahm das Spiel im September Kurs auf den Straward für das Spiel des Jahres. Übrige Bewerber konnten der guten Erinnerung an Monkeys und Trips explosiver Chemie nicht standhalten, hatten im großen Resúmee während rollender Credits nichts dergleichen vorzuweisen.
Und dann kam Zelda.
Nintendos mittlerweile 25 Jahre altes Franchise lieferte seine Message dieses Mal subtiler. Es war zwar ein "Wooooow!!!!"-Zelda, wie alle seine Vorgänger - hier und da nette neue Überlegungen, eine Prise durchdachter Sidequests, ein großer Tropfen fühlbarer Romantik und zum ersten Mal einen nicht außer Reichweite wirkenden Link, der seine bisher beste Rolle spielte - doch es schlich sich langsam heran, man musste jeden Quadratzentimeter Fläche erneut neu ertasten und gelingt einem dieses schwierige Unterfangen, bisherige "Zeldas" bestmöglichst auszublenden, schenkt The Legend of Zelda: Skyward Sword der Reihe am Ende einen weiteren einzigartigen Soundtrack und unvergessbare Charaktere, die einen vor dem Fernseher Gefühle wie Mitleid, Wut und Freude wirklich fühlen lassen. Und Bosse wie Gegner voller frustrierender Eigenschaften, und Welten die man in den wildesten Träumen nicht zu sehen bekommt, und großes Kino wie man es auf keiner Filmrolle der Welt kaufen kann.

GAME OF THE YEAR
THE LEGEND OF ZELDA: SKYWARD SWORD


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Konzerte ziehen eine wahnsinnig positive Kraft mit sich. Heutzutage, nein eigentlich immer schon kam es dazu, dass dieser Flow ins Gegenteil umschlägt und man von nervigen, zu besoffenen oder abgedrehten Konzertgängern diese Stimmung versaut bekommt. 
Kommt vor, muss man damit leben.
Solche Details erlebt man auf Filmaufnahmen selten. Professionelle Mitschnitte richten sich nur in Bruchteilen auf das Publikum. Im Falle vom nominierten Live Act von The Prodigy sind es diese Augenblicke, die das Gesamtwerk so richtig in die Luft gehen lassen. Springende, schwitzende, schreiende Fans, zweifellos dabei von der Lautstärke weggefegt zu werden.
Doch Fans und Lautstärke sind nicht alles. Den Auftritt visuell zu verfolgen noch weniger.
Green Day brachte auf der letzten Tour einen Song vom zweiten Album. Einen, dessen Aufnahme nächstes Jahr 20 Jahre zurückliegt. Der Spaß, den alle dabei haben, ist allein durch die Audio-Version wahrlich anfassbar.
Und fast wäre dieser Auftritt von der 21st Century Breakdown-Tour, die ich 2010 auch besuchte, mein Live Act des Jahres geworden, da läutete ein baskisch-galicischer Franzose mit einem einzigen Song meinen Sommer ein.
Mich durchfluten heftige Emotionen bei dem Track, ihm durch seine Abwesenheit auf Strawpinion die Chance zu nehmen, wäre unverschämt gewesen. Und nun holt er den Titel.


LIVE PERFORMANCE OF THE YEAR
 MANU CHAO - EL VIENTO 
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Alex Turner war in diesem Jahr Dreh- und Angelpunkt meines Musikgeschmacks. Und euch durch zahlreiche Erwähnungen sicherlich mittlerweile ein Begriff.
Nicht nur durch sein umfassendes Werk innerhalb seiner Band Arctic Monkeys schaffte es Turner meine Aufmerksamkeit auf ihm zu halten - nein, auch mit Last Shadow Puppets-Kollegen Miles Kane hielt er seine Stimme immer in meinem Hinterkopf fest.
Die erste Single ihres bisher einzigen Albums, fuhr im August wie ein Himmelskörper in meinem mehr als unterhaltsamen Sommer ein, somit blieb mir nichts anderes übrig als ihn zum SONG OF SUMMER zu wählen.
Gebt euch dieses sympathische Stelldichein ...

THE LAST SHADOW PUPPETS mit STANDING NEXT TO ME 

Mit diesem Video finden wir uns bei der ersten richtig schwierigen Entscheidung der diesjährigen Strawards ein. Herauszufiltern was für starke Videos es dieses Jahr in die Nominierungen schaffen, war nur halb so schwer wie den Sieger in eben dieser Kategorie zu bestimmen. Das enge Feld um die stark vertretenen Arctic Monkeys verdichtete sich wie in fast keiner anderen Kategorie mit jedem weiteren Blick, jedem einzelnen Gedanken.
Als mich endlich die Beastie Boys mit unschlagbarem Humor überzeugt hatten, sprangen die Gorillaz noch dazu. Eine Sympathie für ein Video zu haben, ist ein Gefühl, dass von keinem weiteren Track überspielt werden kann. (Ich wünschte ich würde mir andere Dinge wie etwa brauchbare mathematische Formeln ähnlich gut merken. Tja.)
Die beste Geschichte, und seien wir ehrlich, darum geht's nunmal in Musikvideos, wird aber von zwei klugen Köpfen erzählt, die selbst in ihrem Video mitspielen, und im Zentrum der Skurrilität einen klaren Kopf bewahren.

 MUSIC VIDEO OF THE YEAR
MASSIVE ATTACK - KARMACOMA
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Selten erreicht mich eine Band über ein einzelnes Lied, noch seltener passiert sowas absichtlich. Wenn mich etwas interessiert, fliegt es mir quasi zu. Es mag eine Textzeile, ein Name oder ein Riff sein und plötzlich bin ich dabei. Selbst bei Gruppen, die ich seit Ewigkeiten kenne aber nie wirklich gehört habe.
Die Nominierten in dieser Kategorie hatten eine krasse Competition. Ein ganzes Album, der gesamte Eindruck von A-Z, muss stimmen um hier einen Straward zu holen. Da ich sehr auf die verschiedenen Auslegungen von Konzeptalben abfahre, war klar wer die Nase vorn haben würde. Selbst die, für mich, Jahrhundertalben von meiner aktuellen Lieblingsgruppe konnten im Gesamtbild nicht mit ihnen mithalten. Wie kommt das? Wie kommen die Chemical Brothers an so eine originelle Stärke? Es liegt nicht an den der CD beiliegenden Visuals - mit Gedankenkino ist so ziemlich jedes Album stärker. Snow, Horse Power - diese Songs haben mich das ganze Jahr begleitet und mich regelrecht abgeschossen, wie in der Strawpinion im April zu lesen war. Ich habe sie kein einziges Mal solo gehört - immer im Suppentopf mit den übrigen Tracks auf der Scheibe. Kann ein Album bei mir also höher hinaus?
Scheinbar schon.
Ein Künstler, der die Aufnahme seiner Tracks stark zurückgezogen erledigte und nur wenige Personen davon wissen ließ, machte sich nur eine Emotion zunutze um mich zu erreichen, anstatt vieler Unterschiedlicher: die düstere Seite von Melancholie.

 ALBUM OF THE YEAR
BURIAL - UNTRUE

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Vergesst eben gelesenen Text für den kommenden SONG OF FALL. Er rutschte mir nämlich im Radio ins Ohr! Mit der Band konnte ich bis zu diesem Zeitpunkt nichts in Verbindung bringen - mit ihren Longplayern noch weniger. Der Song hingegen war von der ersten Note an umwerfend, ziert von nun an passende Mixtapes bis in alle Ewigkeit. Die geschmeidige Ungerechtfertigkeit lässt vorallem den männlichen Hörer nicht ungerühr, doch am Ende kann sich niemand dem Wissen um die Bedeutung des Textes entziehen.
Vorhag also auf für ..



Zu der großartigen Armee aus Songs in diesem Jahr ist eigentlich alles gesagt. Fünf Lieder reichten aus um meinen gesamten musikalischen Wandel zusammen zu fassen. Ein Zeichen dafür ist, dass sowohl der Song of Spring, als auch Song of Summer mit von der nominierten Partie sind. Auch ein Auszug aus dem eben erklärten Album of the Year hat sich darunter gemischt. Einzig die Red Hot Chili Peppers, die mit I'm with you ein lediglich mittelmäßiges Album geliefert haben, konnten Punkten.
Aber das Lied in dem dieses Jahr alles gestimmt hat, war ein ganz Besonderes. Seine Position auf dem Longplayer ist recht unscheinbar, doch wer sich einmal durch die Herausforderung gegraben hat, wird es finden und locker 2-3 mal hintereinander hören. Es ist laut und leise, charmant und bitter zugleich. Ja und es existiert nur ein Ensemble, das einen Track dieser Art liefern kann.

SONG OF THE YEAR
 ARCTIC MONKEYS - DANCE LITTLE LIAR
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Ja, 2011 war ihr Jahr. Sie wiedervereinten mich mit Rockmusik, stürzten mich in eine Phase, herrschten seit Juni über CD-Player und Lautsprecher. Während der moderne Kommerz täglich im Abgrund seelenloser Tanzmusik erwachte und auf gewöhnlichen Radiostationen immer dieselben Künstler aufdrehten und abgingen, gab es nur eine Band, die bis heute meine absolute Spitze blieb und den Schatten vorbestellter Alben und besuchter Konzerte in das kommende Jahr 2012 vorauswirft. Selbst das Stiefsohnalbum Suck it and see Whatever people say I am, that's what I'm not findet sich in meiner Beliebtheitsskala längst nicht mehr im Keller, von den anderen Meisterwerken, Favourite Worst Nightmare und Humbug gar nicht zu sprechen.
Diese Künstler gehören gewatched, ihre Karriere verfolgt, ihre Alben nicht nur gekostet, sondern aufgegessen.
 

ARTIST OF THE YEAR 
ARCTIC MONKEYS 
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Und mit diesem zündenden Silvester-Kracher schließen wir das Strawpinion-Jahr 2011 nun offiziell. Die nächsten Einträge sind bestimmt nicht fern, viele große und kleine Künstler warten in den kommenden vier Quartalen darauf erforscht und gehört, garantiert auch massenweise starke Daumenzerberster auf verschiedensten Plattformen darauf, totgezockt zu werden.

Der SONG OF WINTER verabschiedet Strawpinion aus dem alten Kalender und schließt den Zyklus!
Guten Rutsch und wir lesen uns! Season 3 ist noch lange nicht vorbei.
Hier sind die ...


Und das war... 

StrawHat
(bedankt sich bei Amai ganz herzlich für den tollen Award)  


Samstag, 17. Dezember 2011

1.III STRAWARDS 2011 RULES & NOMINATIONS


Guten Abend, werte Leserinnen und Leser!

Heute präsentiere ich mich im Prototyp eines maßgeschneiderten Anzugs, denn ich trete vor euch um die Nominierungen für die erste Preisverleihung der großen Strawpinion-Awards (kurz: Strawards) anzukündigen und dabei zu unterstreichen worum es sich bei diesen Auszeichnungen handelt.

Wer meinen Blog sowohl regel- als auch unregelmäßig verfolgt, wird wissen, dass meine Reviews und Meinungen oftmals Werken musikalischer und unterhaltungselektronischer Art gelten, die nicht zwangsläufig neu oder frisch auf dem Markt, ab und an nicht einmal sehr berühmt, sind.
Diese Show zum Ende des Jahres wird definitiv denselben Ton treffen. Nominiert sind deswegen stets Künstler, Alben, Musikvideos oder Videospiele, denen ich auf meiner Reise in diesem Jahr begegnet bin und die sowohl meine Ohren, Hände und Beine, als auch mein Herz für diese Hobbies schwer beschäftigt hielten.
Die Nominierungen waren für mich wirklich harte Entscheidungen und eine ernstzunehmende Angelegenheit, und ich kann mit Freude bestätigen, dass alle erwähnten Werke in jedem Fall weiter zu empfehlen sind - es handelt sich um großartige Kunst, die jeder, der neben allen alltäglichen Verpflichtungen und Sorgen Zeit für Außergewöhnliches hat, zu schätzen wissen und erlebt haben sollte.
Nehmt euch die Zeit, folgt den zahlreichen Links zu Wikipedia und Tape.tv, die für Informationen und Einblicke zur Verfügung stehen, lest euch alte Strawpinions nochmals durch, ertastet Kostproben zu all den Dingen, die mich im fast zu Ende gegangenen Jahr - und in seltenen Ausnahmen schon darüber hinaus - zum Lachen brachten und zum Träumen anregten.

Ich präsentiere die Reglements zu den Strawards 2011:

1. Ich vergebe dieses Jahr Preise an die Besten in sechs Kategorien: Videogame, Song, Music Video, Album, Live Performance, Artist.
2. Qualifiziert sind alle von mir im letzten Jahr erlebten Werke. Es spielt, trotz Erwähnung, weder Produktions-, noch Erscheinungsjahr oder Genre eine Rolle.
3. Jede Band darf nur einmal pro Kategorie nominiert werden. Ein Umstand, der im Falle von Videospiel-Produktionsfirmen in der Kategorie Best Game nicht eintritt. Maximal werden sechs Nominierungen pro Kategorie ausgesprochen.
4. In der Kategorie Live Performance zählen von mir selbst besuchte Konzerte, sowie Film- und Tonmitschnitte von Konzerten.
5. Es muss keine bereits erstellte Strawpinion zu Nominierungen bestehen. Alle Nominierten werden in kommender jedoch in jedem Fall einen Platz auf der Seite finden.

Hoffentlich sämtliche Unverständlichkeiten aus dem Weg geräumt, freue ich mich also, in den kommenden Zügen meine Favoriten 2011 vorstellen zu dürfen. Es war in Sachen Musik nicht nur ein elektronisches und unerwartet rockiges Jahr, sondern auch ein äußerst britisches. Auch in Sachen Videogames in jedem Fall wieder äußerst eng.
Here we go, people. This is it:
  
Best Game Nominees:

Bioshock 2 (PS3, 2010)  (2K Games)
Brütal Legend (PS3, 2009) (Double Fine / EA)
Uncharted 3: Drake's Deception (PS3, 2011) (Naughty Dog)
Batman: Arkham City (PS3, 2011) (Rocksteady Studios)
The Legend of Zelda: Skyward Sword (Wii, 2011) (Nintendo)
Enslaved: Odyssey to the West (PS3, 2010) (Namco Bandai)
 
Bei all den vielversprechenden Titeln dieses Jahr blieb kaum Platz für alte, wenn auch weniger gute, Spiele. Trotzdem rockte Bioshock 2 mich im März dermaßen, dass es den Weg hierherfand. Und auch Jack Blacks Baby Brütal Legend überzeugte mich durch Vielseitigkeit und Unmengen an krassem, blutigem Spaß. Uncharted 3, gigantisches Zockerkino - für viele bereits das beste Spiel aller Zeiten, muss sich für einen Straward noch harter Konkurrenz stellen. Unter anderem das endlos-explosive Batman: Arkham City und der Kassenschlager und einziger Wii-Titel in der Liste: Zelda - Skyward Sword. Der nächste Außenseiter ist zum Schluss das von mir im September vorgestellte Enslaved, das, ähnlich wie Zelda, mit perfektem Storytelling begeistert.
Sechs gigantische Meisterwerke - jedes für sich allein ein Durchspielen wert. Doch wer gewinnt die Torte und den Straward?
(Ein Click auf den Titel des Spiels zeigt euch dessen Trailer, der Click auf den Entwickler bringt euch auf die dazugehörige Strawpinion)

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Best Live Performance Nominees:

The Prodigy - Warrior's Dance (Milton Keynes, GB 2010)
Green Day - Who wrote Holden Caulfield? (New York City, USA 2010)
Red Hot Chili Peppers - Universally Speaking (Wien, AT 2011)
Arctic Monkeys - Brianstorm (Manchester, GB 2007)
Manu Chao - El Viento (Bayonne, FR 2008)

Man könnte The Prodigy alleine für die Lautstärke ihres Live-Welterfolgs nominieren, die tolle Lichtershow und die mitreissende Kraft von Warrior's Dance ist aber definitiv das Hauptargument. Große Konkurrenz bekommt der Titel aus ebenso britischem Hause - die Arctic Monkeys, in sensationellen 5 von 5 musikalischen Kategorien nominiert, zeigten im Apollo 2007 mit Eröffnungstrack Brianstorm die Wucht ihrer Musik. Vor wenigen Tagen wurde ich zudem Zeuge einer umwerfenden Version von Universally Speaking - die Red Hot Chili Peppers machten meine Konzerterfahrung 2011 zu etwas Besonderem. Etwas besinnlicher, fast passender für diese späten Dezembertage, zeigte sich Weltmusiker Manu Chao mitsamt Live-Band vor drei Jahren im süd-west-französischen Bayonne.
Viel gute Musik füllt also die Halle. Aber wer staubt in diesem Gedränge den Straward für den besten Auftritt ab?
(Clickt die Gruppe für die Strawpinion zur Band und den Song für das dazugehörigen Video oder die Strawpinion zum Auftritt.)
 
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Best Music Video Nominees:


Kings of Leon - Pyro (2010)
Beastie Boys - Fight for your Right - Revisited (2011)
Gorillaz feat. Daley - Doncamatic (2010)
Arctic Monkeys - Crying Lightning (2009)
Massive Attack - Karmacoma (1995)
Audioslave - Cochise (2002)
  
Eine Strawpinion zur großartigen amerikanischen Band Kings of Leon ist eigentlich längst überfällig. Dass sie wegen diverser Probleme innerhalb der Band wohl das Fan-Sorgenkind 2011 sind, hindert mich jedenfalls nicht, sie mit dem ergreifenden Video zur Single Pyro in dieser Kategorie zu nominieren. Ein sehr viel größeres Auge muss man beim halbstündigen Fight for your Right der Beastie Boys zudrücken - der Spaß und die vielen prominenten Auftritte jedoch, unterstützt von den tollen neuen Tracks der drei Oldschooler, überzeugten mich dennoch. Doncamatic, das Gorillaz-Lied "das wie früher klingt", war schon in den Songs of 2010 enthalten, boxte sich durch das tolle Video jedoch im Sommer zurück in meine Liste der Lieblinge. Da die Arctic Monkeys ebenso viel Wert auf gute Interpretationen der Songs legen, gibt es auch kein unansehnliches Beispiel ihrer Vids. Crying Lightning ist schonmal gar keines und erzählt mit billigen Mitteln eine tolle Geschichte. Und wenn ich auf tolle Geschichten zu sprechen komme, führt kein Weg an Massive Attack vorbei. Karmacoma ist sicherlich einer ihrer besten Clips. Sie halten einen bis zum Schlussact gespannt, den die mittlerweile getrennten Männer von Audioslave gerne übernehmen. Cochise geht in die Luft und haut alle verbleibenden Anwärter auf die Nominierungen schlagartig raus.
Aber welche Inszenierung ist nun die Entscheidende für einen Straward?
(Ein Click auf die Gruppe führt zur Band-Strawpinion, der Click auf den Song führt zum nominierten Musikvideo auf Tape.tv)


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Best Album Nominees:

The Chemical Brothers - Further (2010)
Burial - Untrue (2007)
Arctic Monkeys - Favourite Worst Nightmare (2007)
The Last Shadow Puppets - The Age of the Understatement (2007)
Dendemann - Vom Vintage verweht (2010)
Oasis - (What's the Story) Morning Glory ? (1995)


Meine persönliche Königinnendisziplin ist mitunter eine der Härtesten. Hier sind fast alle Größen dieses Jahres vereint - fernab von nervigen Chartspitzen und ödem Partygedöns.
Trotzdem sind die elektronischen Chemical Brothers nicht weit. Further hat mich früh im Jahr tief berührt, die Videokette - sowas von ein Konzeptalbum, regelrecht umgehauen. Wer kann da noch mithalten, wenn nicht der große Künstler aus dem Dubstep-Underground: Burial. Seine Scheibe läutete meinen Sommer ein, ist etwas für einsame Stunden im Regen, in der Dunkelheit.
Ganz anders als dunkel rocken die Arctic Monkeys ihr Ding runter. Im Juni startete die Gruppe ihre blitzartige Klettertour zur Spitze meiner Lieblingsbands - das krachende zweite Album den anderen vorzuziehen war ein wahrlich schmerzvoller Akt der Traurigkeit. Aber was solls? Besser sind ihre Chancen in dieser Kategorie!
Alex Turner, Monkeys-Frontmann, ist außerdem mit seinen Last Shadow Puppets ein weiteres Mal vertreten. The Age of the Understatement ist sicherlich eines der besten Alben des Genre Beat, und sowas aus den späten 2000ern! Der einzige Deutsche in der Runde ist der Eins, Zwo-Rapper Dendemann, der 2010 ein durch die Beatsteaks unterstütztes Soloalbum veröffentlichte und Reime wie Redewendungen verdrehte, dass einem der Kopf nur so wackelte. Allein die Bodenständigkeit einer britischen Popgruppe kann so jemandem die Schau stehlen! Oasis' Bestseller-Album aus dem Jahre 1995 schlägt auch auf Strawpinion ein.
Ist den Briten der Titel in dieser Kategorie noch zu nehmen? Die Chancen stehen 1:5.
(Click auf die Gruppe = Band-Strawpinion, Click auf das Album = Album-Strawpinion)

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Best Song Nominees:

Red Hot Chili Peppers - Did I let you know
The Last Shadow Puppets Standing next to me
The Chemical Brothers - Hold tight London
Arctic Monkeys - Dance Little Liar
Burial - Near Dark

Hunderte gute Songs dominierten meine Aufmerksamkeit in diesem Jahr - die besten fünf stehen jetzt klar lesbar vor euch. Und das dynamische britische Quartett ist auch wieder dabei. Aber so leicht wird es ihnen auch hier nicht gemacht - die momentan noch tourenden Westamerikaner Red Hot Chili Peppers nehmen mit dem besten Track des aktuellsten Albums Kurs auf die Musikspitze des Jahres! Alex Turner nimmt diese Herausforderung an und stellt sich zusammen mit dem von Strawpinion angepriesenen Miles Kane der gehobenen Songklasse. Standing next to me, für mich schon längst Sommerhit 2011, hat mindestens genauso gute Chancen. Hold tight London, unter Fans the most underrated Chemical Brothers-Track, ist aber keine Sekunde außer Acht zu lassen - er ist vom selben Blut, denn im Mai wurde er zu meinem persönlichen Frühlingshit ernannt.
Dance Little Liar, der starke Song vom dritten Arctic Monkeys-Album wird nach wie von mir totgehört - ihn nicht hier aufzuführen, wäre klare Blasphemie. Man kann sich meinen Kampf bei der Nominierung zum besten Song meiner diesjährigen Lieblingsgruppe vorstellen.
Burial hatte es mit nur zwei Alben wesentlich leichter. Near Dark geht in die Beine und ins Ohr. Glasklar und doch unglaublich wie ergreifend elektronische Musik sein kann.
Aber reichen solche Adjektive für diesen wichtigen Straward?
(Click auf die Gruppe = Band- bzw. Album-Strawpinion, Click auf den Song = Song auf YouTube)

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Best Artist Nominees:

Arctic Monkeys
Massive Attack 
The Chemical Brothers 
Burial
The Last Shadow Puppets
Manu Chao

Ah, nun ist es soweit. Zum Schluss kommen wir zu den Nominierten in der wichtigsten Kategorie. Einige Künstler haben mich in diesem Jahr sehr bewegt. Ich war der Letzte, der nach den ersten vier-fünf Monaten noch darauf gewettet, hätte, dass es doch noch ein Jahr der schwingenden E-Gitarren und eingeschossenen Hotelfenster wird. Die Arctic Monkeys nahmen das elektronische Frühjahr und machten Kleinholz daraus. Klar, dass die großen anglikanischen Triphop-, Big Beat- und Dubstep-Künstler Massive Attack, Chemical Brothers und Burial trotz dieses Wandels einiges herzugeben haben. Trotzdem liegt es wieder in Turner Hand. The Last Shadow Puppets - immerhin mit nur einem Album bewaffnet - hinterlassen sie auch hier ihre Spuren. Manu Chao, dessen Alben ich mir fast komplett in diesem Jahr zugelegt habe, obwohl Strawpinion fast nichts davon mitbekam, schaffte es der kleine Mann mit dem großen Weltverständnis in diese hochheilige Top 6.
(Click auf die Gruppe = Band-Strawpinion, bzw. Wikipedia-Artikel)

Wer reißt den Braten? Welche Band ist der Maßstab für das nächste Jahr? Was hat am Meisten bewegt? Wer schuf den besten Eindruck? Was für ein Künstler wird sein Haupt über diesem Strawpinion-Kalenderjahr wiedererkennen?

WHO WINS THE STRAWARDS 2011?!
BE PREPARED

31.12.11

StrawHat
(Showmaster)

Sonntag, 11. Dezember 2011

3.1 Red Hot Chili Peppers - I'm with you-Tour - Wien 07.12.11



"Uh .. we're from Los Angeles, California", wirft Michael Flea Balzary, Bandmitglied seit Sekunde 0, irgendwann zwischen den Songs in die Halle. Er grinst verlegen, sucht den Faden, findet ihn nicht.
Mehr gibt es aber auch nicht zu sagen - wer ihre Geschichte nicht wenigstens ansatzweise kennt, oder zumindestens nachvollziehen kann, war sowieso fehl am Platze.
Man sieht ihnen viel an, den Red Hot Chili Peppers. Die Reisen in hunderte Konzerthallen, das vergangene erste Drittel der neuen Tour, ja vielleicht auch die Vorfreude auf die kleine Atempause von Weihnachten bis Ende Januar.
Haben sie aber ausgesehen, als würden sie sich hängen lassen? Kein Stück.
"I haven't seen him like this for ages", lacht sogar Anthony Kiedis ungekünstelt ins Mikrofon, als der fadenlose, ständig improvisierende Flea zum wiederholten Male die Hotness verschwitzter österreichischer Mädchen preist.

Musik haben sie neben all den fliegenden Kung Fu-Kicks und spontanen Einlagen wie Songteases, Späßchen und technischer Schwierigkeiten auch gemacht. Und zwar ordentlich.
Californication- und By the Way-Hits wie die gleichnamigen Chartstürmer und den keinesfalls nebensächlichen Kostbarkeiten namens Parallel Universe, Universally Speaking, Otherside und glücklicherweise Around the world führten die Setlist natürlich an. Eine Band, die in der Vergangenheit ihre musikalischen Erfolge stets großflächig säte, baut selbstverständlich nicht nur auf die Bausteine des aktuellen Albums. Einerseits kam natürlich die übliche Monarchy of Roses-Eröffnung und auch das hierzulande noch nicht erschienene Look around (dessen Klatsch-Momente das nicht zuschlagende Wiener Publikum hilflos ausgeliefert war) bekam seine Minuten, von der von mir beinahe weniger geschätzten Nummer über die Abenteuer einer gewissen Rain Dance Maggie einmal abgesehen, andererseits wurde den richtig guten neuen Sachen wie Did I let you know und Ethiopia leider kein Platz gelassen, was sich für mich und meine Begleitung als äußerst schade darstellte. Die Fankollegen aus Übersee scheinen mit unbekannteren, obschon besseren, Nummern mehr Glück zu haben.
Somit gaben wir uns mit dem eher seltener gespielten oben erwähnten Around the world und einem meiner Lieblingssongs, dem von Kritikern in den Himmel gelobten Hard to Concentrate, sowie einer mir bis dato unbekannten Version von Universally Speaking, die ich für die kommenden Strawpinion Awards zu nominieren gedenke, zufrieden.

Alles in allem wirklich ein stimmungsvolles, wenn eben songtechnisch nicht wie erhofft verlaufendes, Konzert. Meine Befürchtung, sie würden eine gewisse Lustlosigkeit aufkommen lassen, war mehr als unbegründet - Flea gab sich publikumsnah und originell, der vom Tour-Backup zum festen Bandmitglied aufgestiegene Josh Klinghoffer an den Backvocals souverän, Chad Smith für jedes zusätzliche Drum-Solo zu haben und Anthony Kiedis jedem Spaß gegenüber aufgeschlossen. Mit der fünfteiligen Zugabe sieht man somit gerne über betrunkene Stehplatznachbarn und Kopf-durch-die-Wand-Tänzerinnen hinweg.
Zu oft wurde man ohnehin von den grellen Leinwandfarben abgelenkt, oder während langsameren Titeln wie Under the Bridge und eben Californication durch beruhigendes dunkelblau in eine schützende Musikseifenblase gehüllt.
Kritik an der Location, der Wiener Stadthalle hege ich dennoch, denn der Sound wurde oft schlecht übertragen, Gitarrensoli dadurch teilweise ungenießbar, und das ständig zur Zigarette greifende Publikum trotz Verbotshinweise unaufhaltsam nervtötend.

Mir wurde von Live-Auftritten der Red Hot Chili Peppers schon gute wie schlechte Dinge berichtet. Im vom Advent gezeichneten Wien konnten sie in meiner Gegenwart dank alter Hits in jedem Fall überzeugen - keinerlei Altersschwächen, kein Verlust von Schärfe und Spaß macht sich deutlich.
Einzig der Songfokus könnte sich ändern, bzw. 1-2 neue Dinger anzufügen wäre ratsam. Aber das ist aus dem Schreibtischsessel heraus natürlich viel leichter gesagt.

StrawHat
(did let you know)
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SETLIST & HIGHLIGHTS:

01 Monarchy of Roses
02 Dani California
03 Charlie
04 Around the World
05 Otherside
06 Look around
07 Parallel Universe
08 Hard to Concentrate
09 Universally Speaking
10 American Ghost Dance (snippet only)
11 The Adventures of Rain Dance Maggie
12 Higher Ground (Stevie Wonder-Cover)
13 Under the Bridge
14 Goodbye Hooray
15 Californication
16 By the Way 
Encore
17 Chad & Mauro Jam
18 Can't Stop
19 Meet me at the Corner
20 Give it away
21 Final Jam (6 minutes)

Foto-Copyright by APA

Samstag, 10. Dezember 2011

3.I DIVISON KONZERTE

Guten Beinahe-3.-Advent-Nachmittag zusammen!

Heute stelle ich eine dritte Review-Kategorie vor, die ich mir, beflügelt vom großartigen Auftritt der Red Hot Chili Peppers in Wien, dem ich vor drei Tagen glücklicherweise beiwohnen durfte, nun ausgedacht habe.
Da ich kein schwer beschäftigter Konzertbesucher bin, mir ja gerademal geschworen habe in jedem Kalenderjahr mindestens eines zu sehen, wird sich die Zahl der Postings wahrscheinlich nicht so blühend vermehren wie etwa die Videogame-Division, jedoch bin ich davon überzeugt, dass sie von meinen Lesern dennoch wie gewohnt aufgesogen werden.

Freut euch also auf gesammelte Eindrücke und Rückblicke auf Konzerte wie Green Day oder Alice Cooper, sowie noch anstehende Konzerte in den nächsten Jahren.

StrawHat
(hat viel zu erzählen)

Sonntag, 4. Dezember 2011

2.28 THE LEGEND OF ZELDA: SKYWARD SWORD (Wii)


Ja, wieder ein Spielereview. Aber diesmal brennts mir richtig in den Fingern, Freunde!
Ich kam vor ein paar Tagen dazu Skyward Sword aus der sehr bekannten und weltweit geschätzten Reihe Zelda nach einer Dauer von zwei Wochen (so viel Zeit nehme ich mir fast nie) zu beenden und muss es in schriller Begeisterung direkt für die nach Weihnachten stattfindenden Strawpinion Awards (deren Inhalt und Nominierungen ich demnächst erklären werde) in der Kategorie Game of the Year nominieren.
Das ist nicht außergewöhnlich, denn alle Zelda-Spiele sind spielenswert und haben seit jeher mehr Preise abgeräumt als man erfinden kann. Kommt nicht von ungefähr, schafft es dieses stets neu funktionierende Fantasy-Universum jedes Mal für Spannung und Spaß zu sorgen und den Spieler emotional mit den Geschehnissen zu verbinden wie kaum ein anderes Franchise.
Wie sich das letzte Meisterwerk für die Wii (Bild.de) im verbotenen Vergleich zu seinen Vorgängern schlägt und warum man das Spiel gespielt haben muss, lest ihr zwischen den folgenden Zeilen.

Angefangen mit dem gleichen platzschaffenden Start wie seine Vorgänger.
Ihr seid natürlich Link, ein überaus offener, vielleicht ordentlich naiver und in Skyward Sword erstmals überraschend charismatischer junger Mann, und müsst euch im noch nicht so trauten Heim orientieren und eure Freunde auf der Knight-Academy, in der ihr trainiert, kennenlernen. Schnell findet ihr heraus, dass ihr euch auf einer schwebenden Insel namens Skyloft befindet, anstatt wie in allen übrigen Titeln auf dem Erdboden. Der Boden nämlich, ist für die Bürger (darunter größtenteils Krieger, Gelehrte und Händler) Skylofts bloß eine Legende.
Neues Zeug also, selbst für den zeldaerfahrenen Spieler. Erfreulich.
Was Skyward Sword fast ab Minute 1 zusätzlich sympathisch macht, ist die Tatsache, dass ihr Zelda, die sonst viel zu sehr versteckt oder unerreichbar wirkt, sehr nahe steht. Link ist in dieser Zeit ihr vertrauter Freund, ihr Kumpel und ... nicht-so-heimlicher Schwarm. Und dies wird euch von der zuckersüßen Geschichte stets auf die Nase gebunden - Links und Zeldas vorherbestimmte Romanze und der Beginn einer schönen Zukunft ohne größere Sorgen.
Aber natürlich kommt es ganz anders und viel umständlicher als auf diese Art. Ihr werdet mit einem verschwörerischen Dämonen-Lord und einer schicksalsträchtigen Aufgabe konfrontiert, erlebt wie sich Fauna und Flora den Entwicklungen eurer Reise ausgeliefert präsentiert und auch wie Links alte wie neue Bekanntschaften und Freunde gemeinsam mit ihm wachsen und nach ihrem Schicksal suchen. Und dies auf eine erstaunlich inspirierende Weise, wie es Zelda in der arg persönlichen Form noch nie preisgab. Ihr werdet begeistert sein.

Natürlich weiß Chefproduzent Miyamoto, dass er bei all dem Spaß, den er mit neuen Formeln und neuer Kampfausrüstung, die er sich mit jedem neuen Spiel so ausdenken kann, auch bei dem Erfolgsprinzip bleiben muss, das der Fandom von ihm verlangt. Overworld, Dungeons, unerforschte Gebiete mit zunächst verschlossenen Hintergründen und dutzende Sidequests, die durch ein wiederholtes überzeugendes "Helping people feels good" (Originalzitat) einen guten Menschen aus einem machen könnten, wenn man sich ein bisschen davon beflügeln lässt, finden sich wie eh und je im Spiel wieder. Nur ein Banause würde eine fehlende Abänderung dieses Prinzips verteufeln.
Natürlich darf in der Tradition auf Links 50 Spielstunden-umfassender Reise auch kein temperamentvoller Helfer fehlen. In den vergangenen Spielen hatte man stets Feen und andere magische Wesen an seiner Seite, die mit Rat und Tat mithalfen jedwede Bosstaktiken und Gemeinheiten zu durchschauen. In Skyward Sword übernimmt eine göttliche Abgesandte diese Rolle, was jedoch eine Neuheit darstellt. Leider kann ich im selben Atemzug mit Bestimmtheit behaupten, dass sämtliche gute Erwartungen seit dem ersten Teaser auf der E3 2010 den Bach hinunterliefen. Fi, so ihr Name, entpuppt sich als unspektakulär und leider gewollt maschinell, sowohl in  ihrer Redensweise, als auch ihren Handlungen. Selbst der ansehnliche Balletttanz, den sie zu Links jedes Mal aufs Neue ergreifender Harfenmusik auszuüben pflegt, ändert nichts an der Tatsache, dass Fi der größte Minuspunkt des Spiels ist - da war gefühlt eindeutig mehr Persönlichkeit drin, allein vorgelegt durch ihr großartiges Design.

Design ist neben der Musik nämlich die geringste Sorge des Spielers. Ihr werdet mit einem neuen Animationsstil vertraut gemacht, der nicht eine Sekunde unpassend wirkt. The Legend of Zelda: Skyward Sword lässt euch an skurrilen und aberwitzigen Abenteuern, Persönlichkeiten mit entsprechenden Outfits, und tausenden Details teilhaben, die den Preis für den Neukauf aber sowas von rechtfertigen, dass ihr hinterher reumütig darüber nachdenkt, warum ich den 50 €-Schein nicht in Geschenkpapier verpackt an der Kasse übergeben habt.
Denn zu so jemandem wird man in Zelda gemacht. Ihr seid dankbar für diese Kunst und die erlebten Stunden vor dem Fernseher - etwas, dass man über wenige Spiele und vorallem Reihen behaupten kann, denn wenn man darüber nachdenkt - und jetzt schweife ich sehr ab - ist so gut wie jede Zeit vor dem Fernseher verschwendete Zeit, wenn man doch vor der Haustür hundertmal schönere Abenteuer erleben kann, die kein Mensch auf der Weltzu teilen vermag.

Skyward Sword ist also ein wahnsinnig schönes, grenzenübergreifendes, Menschen verbindendes Spiel, das im Vergleich zu seinen Ahnen wie Ocarina of Time und Twilight Princess (um die Spitze des Eisbergs zu nennen) vielleicht nicht besser abschneidet, jedoch aber als wiederholt angenehm neu und erfrischend, die Funktionen und Vorteile der Wii smart und bemerkenswert nutzend.
Auch wenn der Schwierigkeitsgrad ein Stück weit anspruchslos für meine Verhältnisse war (ab und an hatte es jedoch seine frustrierenden Momente) und die toll aufgebaute Welt in nicht hundertprozentig umreissenden Gegenden (aber nach oben genannten Zelda-Spielen ist dieser Vergleich unangebracht) endeten, waren vollkommen neue Kniffe und Lösungen für abstrakte Aufgaben und Dungeons dabei, die eine richtig herzerwärmende Story in eine unterhaltsame (so witzig wie diesmal war das Franchise noch nie) und tragisch-schöne Schicksalsreise für die legendenumwobenen Helden münden lassen.

Absolute Kaufempfehlung! Eine weitere Meisterleistung aus dem Hause Nintendo. Ein Meilenstein, ein Blockbuster. Unvergesslich, mitreissend, rührend, wunderschön und selbst nach all den Jahrzehnten originell.

StrawHat
(hatte keinen benötigten Wii-Motion-Plus-Controller und musste kurz nach erstem Einschalten wieder aus dem Haus,  um einen zu holen)
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LINKS:  (lol)

TRAILER: http://youtu.be/yMewHJcqXYE