Mittwoch, 30. November 2011

2.27 SNOWBOARD KIDS (N64)


Atlus .... Racdym ....
Die Namen der Entwickler und Publisher ziehen an einem vorbei, das merkante N64-Symbol, in vielen Games äußerst kreativ dargestellt, findet gar keinen Platz dieses relativ unbeachtete Rennspiel zu eröffnen.
Unbeachtet und kaum geschätzt - Snowboard Kids gilt als einer der vielen Mitreisenden am wahnsinnig erfolgreichen Mario Kart-Zug. Verständlich, das Prinzip ist schließlich immer dasselbe - ob nun in Karts oder auf den Boards.
Trotzdem schafften es die flinken Charaktere, Jungs und Mädchen um die 10 bzw. 11 Jahre alt, 1998 in mein Herz zu schlittern - damals, als das Lenken mit den unhandlichen N64-Controllern an meiner Tagesordnung stand.

Goldene Videospielzeiten, an die heutige Spieler mit Tränen in den Augen zurückdenken. Animationstechniken, die damals noch nicht verwendet wurden (oder werden konnten), wurden schlicht durch Kopfkino ersetzt und da ich immer schon ein kreativer Kopf war, war es ein Leichtes zur eigentlich recht flachen Story - dem schlichten Entscheid, wer das beste Snowboard Kid ist - in Nullkommanix eine halbe Soap-Opera  dazu zu dichten. Lediglich neun Rennstrecken und sechs Charaktere waren für jenen Spaß notwendig - Slash, Nancy, Linda, Tommy, Shinobin und allen voran mein Liebling NYC-Rapperboy Jam beeinflussten durch reine sternchenunterlegte Superstunts und Jubelschreie über Abschüsse meine Kinderzeit immens, brachten mich schließlich auf mein großes - wenn auch in den letzten Jahren zurückgeschraubtes - Hobby, Snowboarding.
Doch ganz so chaotisch entwickelte sich der reale Pistenspaß natürlich nicht - auch wenn sich der Kindergeist sowas natürlich vorstellt, wenn nicht wünscht. Snowboard Kids ist allem voran nämlich ein Partyracer, bei dem unfaire Waffen den führenden Boardern gegenüber natürlich tief fliegen - verlangsamende Geister oder Bratpfannen, Steine (Mann, wie gemein) und eiskalte Eisschüsse, die den Vordermann in einen geradeaus fahrenden Schneemann verwandeln - der nächsten Wand hilflos ausgeliefert! Klar liegen Vergleiche zu erfolgreicheren Spielen in eben diesem Genre auf der Hand - aber kann man nicht einmal ein Auge zudrücken? Snowbow Kids (jap. Titel) schaffte es immerhin zu einem Sequel, welches ich Jahre später anspielen durfte (mich aber, ich gebs zu, maßlos enttäuschte).
Solche Trivialitäten trüben meine Meinung über das Original jedoch selbstverständlich nicht - zu gut ist die Erinnerung an das Herabheizen weißer Hänge, grüner Wiesen (ja tatsächlich) und schwach beleuchteter schwarzer Pisten.

Auch die positiv peitschende Musik schwingt nach wie vor im Geiste nach - Musik, die sich nach dem vierten oder fünten Durchspielen (quasi das Bezwingen des merkwürdig ausgegrenzten Ninjas Shinobin, der - ohne Spaß - auf einem Messer boardet) in eine breite Wucht an Ohrwürmern verwandelt, einen weiteren Umstand, den ich vorallem als Kind nur umarmen wollte. Man kann also festhalten, dass mein Hang zur musikalischen Untermalung direkt von den Spielen des Sega Mega-Drive auf die großen Kinder der neuen Generation von Konkurrent Nintendo überlief. Ich hoffe, diese Geschichte führt mich eines Tages zu einem Beruf, für den ich mich richtig interessiere und in dem ich mich kreativ ausleben kann.

Sollte es dazu kommen, ist der großen Polygonschlacht Snowboard Kids mit all seinem lieblichen Details, wie u.a. den Kamikaze-Pinguinen, eine große Rolle meiner Karriere zuzuordnen.
Spiele wie diese haben mich geprägt, zum Lachen gebracht und beschäftigt, und dies zu einer Zeit, in der es mir mental und zwischenmenschlich eigentlich gar nicht so gut ging. Dies ist der Grund, warum ich sie hier vorstellen will.

Wann immer ihr also einen Nintendo 64 unter der Couch hervorkehrt und auf Flohmärkten dieses Cartridge nachgeschmissen bekommt - ich glaube nicht, dass das passieren wird - haut ihn rein und lasst euch von Krebs-erregenden Farben und lauten Soundfiles beschallen. Ihr werdet niemals so eine großartige Zeit mit dem Spiel haben wie ich, denn, wie gesagt, Kopfkino war alles was ich für diese wertvollen Stunden brauchte.

StrawHat
(hat nichts von den tollen Stuntkombinationen erzählt, die das Spiel erst RICHTIG spaßig machten)
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OPENING: http://youtu.be/qd6Rydp9WPE

Samstag, 19. November 2011

2.26 BATMAN: ARKHAM CITY (PS3)



Kommen wir also zu einem wesentlich aktuelleren Titel, auch wenn dieses Adjektiv zu Zeiten wie diesen eine wirklich kurzlebige Bedeutung hat - in diesem November erscheinen richtig groß angepriesene Titel, und Fortsetzungen von Reihen, die sich bereits bestens verkauften.
Seit dem Frühjahr 2011, einer Zeit zu der Strawpinion tiefen Winterschlaf hielt, quält die Gaming-Welt der überaus schmackhafte Trailer von Arkham City, Batmans nächstem großen Superschurkenfest nach dem großartigen Action-Adventure Arkham Asylum.
Wenn man sich Bruce Waynes verstecktes Equipment zunutze macht und sich ein Stück näher als üblich an das Spiel heranschleicht und -zoomt, merkt man, dass es viel mehr zu sagen gibt als selbst mehrseitige Artikel großer Kritiker hergeben könnten.
Und genau das werden wir jetzt tun.
Welcome to the Batcave!

... würde ich jetzt sagen, wenn man tatsächlich nochmal die Chance bekommen hätte, dort hinzukommen. Aber so nett ist Dr. Hugo Strange, Verantwortlicher von Arkham City und Mit-Hauptschurke, nicht. Anfangs sieht es nämlich ziemlich übel für Batman aus, und das will nach der fehlgeschlagenen Inhaftierung des Jokers in der berüchtigten Arkham Asylum-Anstalt in Teil 1 wirklich etwas heißen. In Arkham City nämlich ist Waynes dunkles Alter-Ego höchstselbst der Gefangene im gesetzlosen Stadtteil von Gotham, in dem die Bösen ihre Turfs besetzen und mit ihren großen Nummern aufspielen, die aus Comics, Serien und Filmen allen bestens bekannt sein müssten.
Sehr positiv ist natürlich die Vielzahl an Villains, denen man sich ausgesetzt sieht. Große Namen wie der Pinguin, Two-Face, Mad Hatter und Mr. Freeze tummeln sich hier und verpassen der Fledermaus eine Breitseite nach der anderen.
Großartig animiertes Fanfutter ist also die Hauptattraktion der Programmierer, und genau das ist es was man auch erntet. Denn obschon die Story wahnwitzig und bahnlos aus der Reihe schlägt, wird man bis zu diesem Zeitpunkt wohl kein besseres Superheldenspiel finden - außer den Vorgänger natürlich, auf den ich viel halte.

Aber Arkham City wusste, womit es sich anlegt, verteilt seine großen Momente quer über das Spiel um die Illusion eines fast perfekten Spiels aufrecht zu halten. Doch ab der Hälfte und dem nonchalanten Entfernen von Two-Face aus der Hauptgeschichte, merkt man, dass Arkham City etwa so sehr krankt wie der Protagonist in der Story selbst. Die rote Linie, die den Vorgänger (und somit den Maßstab) bestens zusammen gehalten hat, wird einem verwaschen hingespuckt und mit Tafelkreide übermalt. Man selber kann nur verzweifelt versuchen mit den Bösen mitzuhalten und ihnen bei all den starken Hindernissen genau so stark eine zu verpassen, dass Batman sie nicht um die Ecke bringt (was einige dieser Teufel wirklich verdient hätten), sondern sie nur sanft ausschaltet um sie einem Richter vorzuführen, bloß um keine Gewissensbisse zu bekommen und in kein zusammenfallendes Ego-Universum abzudriften.
Gut gemeint, Batman. Aber in all dem ganzen Schlamassel vielleicht eine Spur nicht nachvollziehbar genug. Könnte aber an mir und meinem Unwissen dem Geist hinter der Serie gegenüber liegen.

Was das Spiel jedoch eindeutig auszeichnet ist die Umsetzung der eben erwähnten altbekannten Schurken. Introduction, Fights - alles sitzt, auch wenn da und dort eindeutig an Screentime für einzelne Characters gespart wurde. Wie kommt es, dass Harvey Dent wirklich bloß zu Catwomans (ebenfalls spielbar) Angelegenheit wird? Warum sind manche Gegner bloß Futter für 25-30 Minuten?
Wieso geht es nicht recht in die Tiefe wie es Arkham Asylum tat? Liegt es an der Abwesenheit von Scarecrow? Sind die Eastereggs, wie kleine Hinterlassenschaften vieler Feinde, zu trivial und rar?
Und warum ist Batman so freundlich zu seinen Gegnern?
Die Antworten auf diese Fragen führen bloß zu mehr Fragen und all das schwimmt einen richtig dicken Strom entlang, mündet in eine gewisse Unzufriedenheit, mit der man das Spiel schließlich abschließt - auch wenn das Ende .. wirklich ... großes Kino ist. Alleine dafür lohnt sich der Kauf, aber welchem zahlenden Kunden erzählt man so ein Argument schon?

All das zusammengefasst, muss man dem Spiel (das als neues PS3-Spiel immerhin einen richtig satten Kaufpreis mit sich bringt) wirklich vorhalten, dass es nicht unbedingt hält was es verspricht - nicht, wenn man, wie die Meisten, Arkham Asylum gespielt hat und weiß was von Anfang an drin war.
Trotzdem ist es jeden Euro wert. Ihr bekommt genug in die Hände, dass es für eine halbe Woche Nonstop-Zocken reicht. Arkham City mag geographisch vielleicht kein Panau sein, aber der Riddler hat jede Ecke mit kleinen Rätseln versehen um selbst dem erfahrensten Detektiven die eine oder andere Herausforderung vorzusetzen. Herausforderungen gelten auch für Batmans Ausrüstung, die leider ebenfalls keine bahnbrechenden Upgrades feiert.

Extras, wie Catwomans kleines Abenteuer mit Two-Face, haben sie erschreckend abgestumpft und kurz gehalten. Viel mehr als das wirklich wunderschöne, aber an vielen Stellen zu eingesparte, jedoch originelle und fordernde, Hauptspiel gibt es also nicht zu bewerten.

Arkham City ist die Spitze von dem was Batman in seiner besten Form hergeben kann und weniger.

StrawHat
(ist vom Ende nach wie vor wie vom Donner gerührt)
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LINKS:

BATMAN: ARKHAM CITY GAMEPLAY TRAILER: http://youtu.be/-V1ZF5cNYCs

Mittwoch, 16. November 2011

2.25 UNCHARTED 2: AMONG THIEVES (PS3)



Wow, wer hätte gedacht, dass echt ein ganzes Jahr vergehen muss um mich Schnarchnase zur Fortsetzung von Uncharted: Drake´s Fortune auf Strawpinion zu bringen.
Ja, richtig gelesen: Genau vor einem Jahr erschien mein Eintrag zum wohl erfolgreichsten Geheimtipp der letzten Jahre, dass mit Uncharted 3 diesen Monat das zweite fulminante Sequel feiert und über einen Geheimtippstatus weit hinausschießt, tatsächlich bei den Top-Verkaufszahlen mitmischt.
Doch um zu dieser wesentlich aktuelleren Sache kommen, müssen wir uns erst mit dem äußerst vielseitigen zweiten Teil herumschlagen, den ich zur besseren Wiedergabe (und weil so ein verdammt gutes Spiel eigentlich öfter gespielt gehört) einfach noch mal durchgezockt habe.
Hab ich doch gern gemacht.

Wer also mit der Storyentwicklung und dem stark zusammengebauten Gameplay im ersten Teil zufrieden war, der muss - muss - hier zugreifen.
Uncharted 2: Among Thieves beschreibt nämlich auf noch spannendere Weise das grafisch stark erweiterte Abenteuer von Nathan Drakes anstrengender Reise von einem türkischen Museum bis in die hohen Berge Nepals, auf den Spuren Marco Polos Flotte, die gegen Ende des 13. Jahrhunderts spurlos verschwand. Der mehrstündige Spielspaß wird von Rätseln und interessanten Schusswechseln durchfressen, das Kinogefühl selbst nach vielen Minuten ohne Cutscene wach und mitreißend gehalten.
Auch uralte Ideen wie das halb-schleichende, halb-kämpfende Vorwärtskommen auf einem fahrenden Zug wird von Entwickler Naughty Dog in ein völlig neuwertiges Spielgefühl verwandelt. Mit einstürzenden Hotels und eisigen Wanderungen durch Gletscher passiert so viel unerwartetes Zeug, dass man beim Abspann zufrieden den Controller aus der Hand legt und nur applaudieren, oder vor Freude weinen, will.

Der unheimlich umfassende Plot macht einen mit neuen Freunden und Feinden vertraut, begeht jedoch nicht den tückischen Fehler das Gefühl um den Umgang mit den Alten einfach aus dem Spiel zu nehmen. Dialoge und Auseinandersetzungen sind herrlich glaubhaft und auf höchstem Hollywood-Niveau - es ist eine Schande, dass Mark Wahlberg in den nächsten Jahren die Chance bekommt seinen eigenen Drake auf die Beine zu stellen und zu spielen - Meisterwerke wie die Uncharted-Reihe sollten unangetastet bleiben. Natürlich ist das, wie schon so oft gepredigt, unmöglich, bei all den sabbernden Drehbuchschreibern da draußen. Das Franchise ist einfach gefundenes Fressen. Genau wie Kane & Lynch.

Nutzt also die verbleibenden Jahre, bis mit Uncharted etwas Ähnliches passiert wie mit Tomb Raider nach Angelina Jolie - es gibt so viele riesige Hallen mit ansehnlichen Spiegel-Rätseln zu beklettern und Katakomben zu durchwaten, bei deren Anblick Indiana Jones vor Freude heulen würde, so viel über interkulturelle Verständigungsprobleme zu lachen, dass man den medialen Stimmen aller Welt - Uncharted 2 sei eines der besten Spiele aller Zeiten - johlend beipflichten möchte.
Ihr spielt euch buchstäblich schwindlig. Und wenn ihr euch ausgedreht habt, wollt ihr nur eine neue Runde durch diesen Wahnsinntrip drehen.
Alles was Games wie Call of Duty verlockend macht, quasi die einzig guten Seiten einer überbewerteten Reihe, wie die großartig dargestellten einstürzenden Gebäude und der pulsierende urbane Terror, findet sich hier schwachpunktfrei übersetzt, ohne auch nur Bruchteile davon kindergerecht wirken zu lassen.

Über den Multiplayer kann ich leider wenig sagen - ich kam nie dazu, ihn zu kosten. Etwas, das ich bei der Fortsetzung bereits erfolgreich überwunden habe - das Online-Play wird dem Standart Winter 2011 gerecht, man kann wirklich sagen, es geht stets aufwärts. Somit kann man davon ausgehen, dass 2009, beim Erscheinen von Among Thieves im Mehrspieler schon richtige Ansätze gemacht wurden.

Ja, Naughty Dog hat sich da eine Goldgrube gezüchtet. Irgendein Gen war von Anfang an in der Suppe, irgendein Geburtsglück gegeben, dass dieses Franchise nach Jahren erneut zu, fast, dem Blockbuster des Jahres macht.
Ob diese Meinung und die Erwartungshaltung dem dritten Teil stand hält, werdet ihr demnächst von mir um die Ohren gehauen bekommen.

Bis dahin gilt:

Play that fucking game!

StrawHat
(oder ihr erfahrt es erst in einem Jahr)
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LINKS:


UNCHARTED 2 TRAILER: http://youtu.be/69EBDlnDw2k

Mittwoch, 9. November 2011

1.22.1 Oasis - (What´s The Story) Morning Glory ?


Eine berüchtigte Band, ein berühmtes Album.
Im Herbst 1995 erschien die zweite Studioscheibe von Oasis, gezogen von ganzen sechs Single-Zugpferden, die allesamt selbst nach Jahren großen Anklang in der Welt finden - Don´t look back in anger, Wonderwall, Some might say und Champagne Supernova beispielsweise, sind auch noch 2011 Stammgäste auf guten Radiosendern. Zu recht, denn was die von drei außerordentlichen Musikern unterstützten Gebrüder Gallagher damals raushauten, rockt, schnulzt und macht vorallem Spaß. Eine stilistische Steilkurve hinsichtlich zum Vorgängeralbum aber, das sie immerhin bekannt machte.
Was (What´s the Story) Morning Glory ? auszeichnet und wie und warum ich es für mich entdeckte, erzähle ich folgender Strawpinion:

Noel Gallaghers musikalische Bandbreite ist also nach dem Britpop-War in den 90ern und dem steten Auftauchen in verschiedenen Projekten sicherlich kein Geheimnis. Eindeutig ist auch, dass dieses Album das große Sprungbrett war. Oben genannte Auskopplungen gehen ins Ohr und halten sich dort gekonnt fest. Die feinfühlige Kombination vom Gesang der Brüder mit den von Noel perfektionierten Riffs und den passenden Schlagzeugeinlagen trieb schon so manchem Hörer Tränen in die Augen, so auch Bandkollege Paul Arthurs.
Dass der Name des Künstlers neben sanften Gefühlen, die noch vorsichtiger widergegeben wurden, auch Phrasen wie etwa "people with a temper" verbindet, hängt mit der außerordentlich schwierigen Beziehung zu seinem kleinen Bruder Liam zusammen - die beiden haben sich Medien zufolge schon zig Male in die Haare bekommen. So auch während der Produktion dieses bestechend chicen Rock-Albums. Man muss sich vorstellen: selbst die Entscheidung, wer die Vocals vom Superhit Wonderwall bekommt, ließ die Gemüter hochheizen und nur Liams Interpretation schließlich, leistete genug Überzeugungsarbeit für Noel, dass dieser sich am Ende überreden ließ. Eine brüderliche Freundschaft auf Musikbasis also - das musste irgendwann böse enden.

All dieses Gequatsche und Gekämpfe findet sich beim Durchlaufen des Albums schnell in den Schatten gestellt. Die gemütlich-rockige Masche, die Oasis durchzieht, schafft genug Phantasieblase um eine gut gelaunte Gruppe, die einfach nur Spaß an ihrer Musik hat, vorstellbar zu machen.
Neben unterstützenden Kritiken wurden aber auch Stimmen laut, die in den musikalischen Werken von Oasis eine Prise zu viel Beatles bemerkten - Einfluss der natürlich von Anfang an auf der Hand lag. While my guitar gently weeps oder Lennons Song Imagine sind einigen Nummern angeblich erstaunlich ähnlich, sogar ein Stevie Wonder findet eine originaltreue Kopie im Song Step out, der schließlich vor Veröffentlichung des Albums entfernt wurde.

(What´s the Story) Morning Glory ? begleitet mich schon ein gutes Jahrzehnt, war quasi damals schon eine alte Schachtel. Der Berliner bzw. Nürnberger Radiosender Star FM spielte Don´t look back in anger neulich ein mal zu oft - nach all den Jahren, in denen ich den Song kennen und schätzen gelernt habe, musste das Album also her. Und ich bin tatsächlich höchst zufrieden mit dieser Entscheidung. Roll with it, Cast no shadow und auch Hello bieten so viel Power, dass man auf die am Album gut verteilten Verkaufshits fast vergisst. Selbst die unbetitelten Einblicke in Jam-Sessions der Band, Tracks die mehr wie ein Amazon-"Reinhören" wirken als sonst was, machen Spaß.
Und unterm Strich ist das Oasis´ Werk heutzutage ein Klassiker, der für den britischen Pop- und Alternative Rock eine ordentliche Basis schuf und wegweisend war für große Bands des neuen Jahrtausends, wie .. äh .. etwa diesen Herren hier.

Die eigentliche Entscheidung mir Noel Gallaghers Historie mal näher anzusehen, kam aber nach dem guten Auftritt seiner aktuellen Band Noel Gallagher´s High Flying Birds bei ProSiebens Schlag den Raab. Wenn man dem Mann zuhört, der die Karriere der Band im Jahr 2009 endgültig beendete, erkennt man schnell, dass er ein alleine auch ein Großer ist. Seine aggressive Attitüde, die zu den selbst geschriebenen Songs wirklich oft im Kontrast steht, macht alles für mich nur interessanter. Daher freue ich mich auf eine kommende gute Zeit mit der Vielzahl an Alben von Oasis.  
Blur hatte nämlich letztens seine Chance, aber mehr als die klassischen Hammersingles, brachte mich einfach nicht zum Sabbern.
Nun, ich komme an meinen Brit-Rock. Dafür sorge ich schon.

StrawHat
(umgezogen)
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TRACKLIST & HIGHLIGHTS:

01 Hello
02 Roll with it
03 Wonderwall
04 Don´t look back in anger
05 Hey now!
06 -
07 Some might say
08 Cast no shadow
09 She´s electric
10 Morning Glory
11 -
12 Champagne Supernova

LINKS:
DON´T LOOK BACK IN ANGER MUSIC VIDEO: http://youtu.be/r8OipmKFDeM