Samstag, 31. Dezember 2011

1.IV STRAWARDS 2011



6 nominierte Spiele
15 nominierte Künstler
 ...

Und lediglich sechs Gewinner werden mit einem schwer umkämpften Straward für alle Ewigkeiten ausgezeichnet!
Nun ist der Zeitpunkt gekommen - endlich lüftet sich der goldene Nebel, der Strawpinion seit 14 Tagen besetzt und unter Verschluss hält.

Welche musikalische Reise war der absolute Höhepunkt in diesem Jahr? Welcher Künstler schaffte es bis zum Schluss zu begeistern? Und noch wichtiger: Wer schafft es all die anderen Nominierten aus dem Rennen zu werfen, wo es doch nur meine umwerfendsten Erfahrungen in diesen Kreis schafften?

Die Antwort findet ihr hier.
Bei den ..

STRAWARDS 2011


Ja, es war ein vielseitiges Jahr. Angefangen hat alles mit einer Laune auf das dynamische Rock-Duo Tenacious D und dem immer wiederkehrenden Dendemann, dessen Solo-Platte Vom Vintage verweht so manche Autofahrt allein unterhielt.
Gegen April jedoch, der Monat, in dem Strawpinion aus dem Winterschlaf erwachte, marschierten die Chemical Brothers in meinen Ohren und meinem Herzen ein, versorgten mich bis zum Hochsommer täglich mit Big Beats und irren Sounds.
Eines ihrer größten Alben ist das Anfang 2005 erschienene Push the Button - eins der besten Alben elektronischer Stilrichtung aller Zeiten. Anna-Lynne Williams, eine Sängerin aus Seattle, WA, zeichnete einen Song mit ihrer gefühlvollen Stimme aus und machte ihn unter Fans zum most underrated Chemical Brothers Track. Und zu meinem SONG OF SPRING.
Hier sind ..

(bitte dem Link folgen)

Beflügelt von dermaßen chilligem Sound, spanne ich euch nicht länger auf die Folter.
In der Kategorie BEST GAME habe ich am 17.12. sechs Spiele ernannt, die ich, unabhängig vom Erscheinungsdatum, in diesem Jahr ausprobiert und durchgespielt habe. Diese Sechs bilden die Spitze eines großartigen Spielejahrs 2011, das viele atemberaubende Highlights erleben und wenige derbe Enttäuschungen verkraften durfte, im späten Herbst jedoch Woche um Woche schließlich grandiose Blockbuster auf mich zu werfen begann, die ich fast allesamt als Nominierungen in dieser Kategorie ausgesprochen habe.
Neben dem vielseitigen Batman: Arkham City, das unterm Strich leider nicht so vielseitig wie sein Vorgänger war, erschien nach langer Erwartung außerdem Uncharted 3, das für die Mehrheit, und das muss ich klar festhalten, wahrscheinlich eindeutig das Spiel des Jahres geworden ist. Entwickler Naughty Dog erschuf einen mitreißenden Videospiel-Klassiker, der einen von Drogen umnachtet durch Arabien irren und aus dem Flugzeug fallen, originelle Rätsel lösen und eine tragikomische Geschichte erleben lässt, wie es noch nie vorgekommen war.
Storytechnisch war aber Enslaved: Odyssey to the West fast nicht das Wasser zu reichen. Der Geheimtipp aus dem letzten Jahr präsentierte seine Protagonisten dreidimensional, glaubhaft gefühlvoll und mit eisernen Ambitionen. Gameplay und Grafik sind und bleiben eine saubere Sache - es war nicht einmal zu kurz. Nein, in sich geschlossen, fulminant beendet, nahm das Spiel im September Kurs auf den Straward für das Spiel des Jahres. Übrige Bewerber konnten der guten Erinnerung an Monkeys und Trips explosiver Chemie nicht standhalten, hatten im großen Resúmee während rollender Credits nichts dergleichen vorzuweisen.
Und dann kam Zelda.
Nintendos mittlerweile 25 Jahre altes Franchise lieferte seine Message dieses Mal subtiler. Es war zwar ein "Wooooow!!!!"-Zelda, wie alle seine Vorgänger - hier und da nette neue Überlegungen, eine Prise durchdachter Sidequests, ein großer Tropfen fühlbarer Romantik und zum ersten Mal einen nicht außer Reichweite wirkenden Link, der seine bisher beste Rolle spielte - doch es schlich sich langsam heran, man musste jeden Quadratzentimeter Fläche erneut neu ertasten und gelingt einem dieses schwierige Unterfangen, bisherige "Zeldas" bestmöglichst auszublenden, schenkt The Legend of Zelda: Skyward Sword der Reihe am Ende einen weiteren einzigartigen Soundtrack und unvergessbare Charaktere, die einen vor dem Fernseher Gefühle wie Mitleid, Wut und Freude wirklich fühlen lassen. Und Bosse wie Gegner voller frustrierender Eigenschaften, und Welten die man in den wildesten Träumen nicht zu sehen bekommt, und großes Kino wie man es auf keiner Filmrolle der Welt kaufen kann.

GAME OF THE YEAR
THE LEGEND OF ZELDA: SKYWARD SWORD


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Konzerte ziehen eine wahnsinnig positive Kraft mit sich. Heutzutage, nein eigentlich immer schon kam es dazu, dass dieser Flow ins Gegenteil umschlägt und man von nervigen, zu besoffenen oder abgedrehten Konzertgängern diese Stimmung versaut bekommt. 
Kommt vor, muss man damit leben.
Solche Details erlebt man auf Filmaufnahmen selten. Professionelle Mitschnitte richten sich nur in Bruchteilen auf das Publikum. Im Falle vom nominierten Live Act von The Prodigy sind es diese Augenblicke, die das Gesamtwerk so richtig in die Luft gehen lassen. Springende, schwitzende, schreiende Fans, zweifellos dabei von der Lautstärke weggefegt zu werden.
Doch Fans und Lautstärke sind nicht alles. Den Auftritt visuell zu verfolgen noch weniger.
Green Day brachte auf der letzten Tour einen Song vom zweiten Album. Einen, dessen Aufnahme nächstes Jahr 20 Jahre zurückliegt. Der Spaß, den alle dabei haben, ist allein durch die Audio-Version wahrlich anfassbar.
Und fast wäre dieser Auftritt von der 21st Century Breakdown-Tour, die ich 2010 auch besuchte, mein Live Act des Jahres geworden, da läutete ein baskisch-galicischer Franzose mit einem einzigen Song meinen Sommer ein.
Mich durchfluten heftige Emotionen bei dem Track, ihm durch seine Abwesenheit auf Strawpinion die Chance zu nehmen, wäre unverschämt gewesen. Und nun holt er den Titel.


LIVE PERFORMANCE OF THE YEAR
 MANU CHAO - EL VIENTO 
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Alex Turner war in diesem Jahr Dreh- und Angelpunkt meines Musikgeschmacks. Und euch durch zahlreiche Erwähnungen sicherlich mittlerweile ein Begriff.
Nicht nur durch sein umfassendes Werk innerhalb seiner Band Arctic Monkeys schaffte es Turner meine Aufmerksamkeit auf ihm zu halten - nein, auch mit Last Shadow Puppets-Kollegen Miles Kane hielt er seine Stimme immer in meinem Hinterkopf fest.
Die erste Single ihres bisher einzigen Albums, fuhr im August wie ein Himmelskörper in meinem mehr als unterhaltsamen Sommer ein, somit blieb mir nichts anderes übrig als ihn zum SONG OF SUMMER zu wählen.
Gebt euch dieses sympathische Stelldichein ...

THE LAST SHADOW PUPPETS mit STANDING NEXT TO ME 

Mit diesem Video finden wir uns bei der ersten richtig schwierigen Entscheidung der diesjährigen Strawards ein. Herauszufiltern was für starke Videos es dieses Jahr in die Nominierungen schaffen, war nur halb so schwer wie den Sieger in eben dieser Kategorie zu bestimmen. Das enge Feld um die stark vertretenen Arctic Monkeys verdichtete sich wie in fast keiner anderen Kategorie mit jedem weiteren Blick, jedem einzelnen Gedanken.
Als mich endlich die Beastie Boys mit unschlagbarem Humor überzeugt hatten, sprangen die Gorillaz noch dazu. Eine Sympathie für ein Video zu haben, ist ein Gefühl, dass von keinem weiteren Track überspielt werden kann. (Ich wünschte ich würde mir andere Dinge wie etwa brauchbare mathematische Formeln ähnlich gut merken. Tja.)
Die beste Geschichte, und seien wir ehrlich, darum geht's nunmal in Musikvideos, wird aber von zwei klugen Köpfen erzählt, die selbst in ihrem Video mitspielen, und im Zentrum der Skurrilität einen klaren Kopf bewahren.

 MUSIC VIDEO OF THE YEAR
MASSIVE ATTACK - KARMACOMA
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Selten erreicht mich eine Band über ein einzelnes Lied, noch seltener passiert sowas absichtlich. Wenn mich etwas interessiert, fliegt es mir quasi zu. Es mag eine Textzeile, ein Name oder ein Riff sein und plötzlich bin ich dabei. Selbst bei Gruppen, die ich seit Ewigkeiten kenne aber nie wirklich gehört habe.
Die Nominierten in dieser Kategorie hatten eine krasse Competition. Ein ganzes Album, der gesamte Eindruck von A-Z, muss stimmen um hier einen Straward zu holen. Da ich sehr auf die verschiedenen Auslegungen von Konzeptalben abfahre, war klar wer die Nase vorn haben würde. Selbst die, für mich, Jahrhundertalben von meiner aktuellen Lieblingsgruppe konnten im Gesamtbild nicht mit ihnen mithalten. Wie kommt das? Wie kommen die Chemical Brothers an so eine originelle Stärke? Es liegt nicht an den der CD beiliegenden Visuals - mit Gedankenkino ist so ziemlich jedes Album stärker. Snow, Horse Power - diese Songs haben mich das ganze Jahr begleitet und mich regelrecht abgeschossen, wie in der Strawpinion im April zu lesen war. Ich habe sie kein einziges Mal solo gehört - immer im Suppentopf mit den übrigen Tracks auf der Scheibe. Kann ein Album bei mir also höher hinaus?
Scheinbar schon.
Ein Künstler, der die Aufnahme seiner Tracks stark zurückgezogen erledigte und nur wenige Personen davon wissen ließ, machte sich nur eine Emotion zunutze um mich zu erreichen, anstatt vieler Unterschiedlicher: die düstere Seite von Melancholie.

 ALBUM OF THE YEAR
BURIAL - UNTRUE

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Vergesst eben gelesenen Text für den kommenden SONG OF FALL. Er rutschte mir nämlich im Radio ins Ohr! Mit der Band konnte ich bis zu diesem Zeitpunkt nichts in Verbindung bringen - mit ihren Longplayern noch weniger. Der Song hingegen war von der ersten Note an umwerfend, ziert von nun an passende Mixtapes bis in alle Ewigkeit. Die geschmeidige Ungerechtfertigkeit lässt vorallem den männlichen Hörer nicht ungerühr, doch am Ende kann sich niemand dem Wissen um die Bedeutung des Textes entziehen.
Vorhag also auf für ..



Zu der großartigen Armee aus Songs in diesem Jahr ist eigentlich alles gesagt. Fünf Lieder reichten aus um meinen gesamten musikalischen Wandel zusammen zu fassen. Ein Zeichen dafür ist, dass sowohl der Song of Spring, als auch Song of Summer mit von der nominierten Partie sind. Auch ein Auszug aus dem eben erklärten Album of the Year hat sich darunter gemischt. Einzig die Red Hot Chili Peppers, die mit I'm with you ein lediglich mittelmäßiges Album geliefert haben, konnten Punkten.
Aber das Lied in dem dieses Jahr alles gestimmt hat, war ein ganz Besonderes. Seine Position auf dem Longplayer ist recht unscheinbar, doch wer sich einmal durch die Herausforderung gegraben hat, wird es finden und locker 2-3 mal hintereinander hören. Es ist laut und leise, charmant und bitter zugleich. Ja und es existiert nur ein Ensemble, das einen Track dieser Art liefern kann.

SONG OF THE YEAR
 ARCTIC MONKEYS - DANCE LITTLE LIAR
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Ja, 2011 war ihr Jahr. Sie wiedervereinten mich mit Rockmusik, stürzten mich in eine Phase, herrschten seit Juni über CD-Player und Lautsprecher. Während der moderne Kommerz täglich im Abgrund seelenloser Tanzmusik erwachte und auf gewöhnlichen Radiostationen immer dieselben Künstler aufdrehten und abgingen, gab es nur eine Band, die bis heute meine absolute Spitze blieb und den Schatten vorbestellter Alben und besuchter Konzerte in das kommende Jahr 2012 vorauswirft. Selbst das Stiefsohnalbum Suck it and see Whatever people say I am, that's what I'm not findet sich in meiner Beliebtheitsskala längst nicht mehr im Keller, von den anderen Meisterwerken, Favourite Worst Nightmare und Humbug gar nicht zu sprechen.
Diese Künstler gehören gewatched, ihre Karriere verfolgt, ihre Alben nicht nur gekostet, sondern aufgegessen.
 

ARTIST OF THE YEAR 
ARCTIC MONKEYS 
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Und mit diesem zündenden Silvester-Kracher schließen wir das Strawpinion-Jahr 2011 nun offiziell. Die nächsten Einträge sind bestimmt nicht fern, viele große und kleine Künstler warten in den kommenden vier Quartalen darauf erforscht und gehört, garantiert auch massenweise starke Daumenzerberster auf verschiedensten Plattformen darauf, totgezockt zu werden.

Der SONG OF WINTER verabschiedet Strawpinion aus dem alten Kalender und schließt den Zyklus!
Guten Rutsch und wir lesen uns! Season 3 ist noch lange nicht vorbei.
Hier sind die ...


Und das war... 

StrawHat
(bedankt sich bei Amai ganz herzlich für den tollen Award)  


Samstag, 17. Dezember 2011

1.III STRAWARDS 2011 RULES & NOMINATIONS


Guten Abend, werte Leserinnen und Leser!

Heute präsentiere ich mich im Prototyp eines maßgeschneiderten Anzugs, denn ich trete vor euch um die Nominierungen für die erste Preisverleihung der großen Strawpinion-Awards (kurz: Strawards) anzukündigen und dabei zu unterstreichen worum es sich bei diesen Auszeichnungen handelt.

Wer meinen Blog sowohl regel- als auch unregelmäßig verfolgt, wird wissen, dass meine Reviews und Meinungen oftmals Werken musikalischer und unterhaltungselektronischer Art gelten, die nicht zwangsläufig neu oder frisch auf dem Markt, ab und an nicht einmal sehr berühmt, sind.
Diese Show zum Ende des Jahres wird definitiv denselben Ton treffen. Nominiert sind deswegen stets Künstler, Alben, Musikvideos oder Videospiele, denen ich auf meiner Reise in diesem Jahr begegnet bin und die sowohl meine Ohren, Hände und Beine, als auch mein Herz für diese Hobbies schwer beschäftigt hielten.
Die Nominierungen waren für mich wirklich harte Entscheidungen und eine ernstzunehmende Angelegenheit, und ich kann mit Freude bestätigen, dass alle erwähnten Werke in jedem Fall weiter zu empfehlen sind - es handelt sich um großartige Kunst, die jeder, der neben allen alltäglichen Verpflichtungen und Sorgen Zeit für Außergewöhnliches hat, zu schätzen wissen und erlebt haben sollte.
Nehmt euch die Zeit, folgt den zahlreichen Links zu Wikipedia und Tape.tv, die für Informationen und Einblicke zur Verfügung stehen, lest euch alte Strawpinions nochmals durch, ertastet Kostproben zu all den Dingen, die mich im fast zu Ende gegangenen Jahr - und in seltenen Ausnahmen schon darüber hinaus - zum Lachen brachten und zum Träumen anregten.

Ich präsentiere die Reglements zu den Strawards 2011:

1. Ich vergebe dieses Jahr Preise an die Besten in sechs Kategorien: Videogame, Song, Music Video, Album, Live Performance, Artist.
2. Qualifiziert sind alle von mir im letzten Jahr erlebten Werke. Es spielt, trotz Erwähnung, weder Produktions-, noch Erscheinungsjahr oder Genre eine Rolle.
3. Jede Band darf nur einmal pro Kategorie nominiert werden. Ein Umstand, der im Falle von Videospiel-Produktionsfirmen in der Kategorie Best Game nicht eintritt. Maximal werden sechs Nominierungen pro Kategorie ausgesprochen.
4. In der Kategorie Live Performance zählen von mir selbst besuchte Konzerte, sowie Film- und Tonmitschnitte von Konzerten.
5. Es muss keine bereits erstellte Strawpinion zu Nominierungen bestehen. Alle Nominierten werden in kommender jedoch in jedem Fall einen Platz auf der Seite finden.

Hoffentlich sämtliche Unverständlichkeiten aus dem Weg geräumt, freue ich mich also, in den kommenden Zügen meine Favoriten 2011 vorstellen zu dürfen. Es war in Sachen Musik nicht nur ein elektronisches und unerwartet rockiges Jahr, sondern auch ein äußerst britisches. Auch in Sachen Videogames in jedem Fall wieder äußerst eng.
Here we go, people. This is it:
  
Best Game Nominees:

Bioshock 2 (PS3, 2010)  (2K Games)
Brütal Legend (PS3, 2009) (Double Fine / EA)
Uncharted 3: Drake's Deception (PS3, 2011) (Naughty Dog)
Batman: Arkham City (PS3, 2011) (Rocksteady Studios)
The Legend of Zelda: Skyward Sword (Wii, 2011) (Nintendo)
Enslaved: Odyssey to the West (PS3, 2010) (Namco Bandai)
 
Bei all den vielversprechenden Titeln dieses Jahr blieb kaum Platz für alte, wenn auch weniger gute, Spiele. Trotzdem rockte Bioshock 2 mich im März dermaßen, dass es den Weg hierherfand. Und auch Jack Blacks Baby Brütal Legend überzeugte mich durch Vielseitigkeit und Unmengen an krassem, blutigem Spaß. Uncharted 3, gigantisches Zockerkino - für viele bereits das beste Spiel aller Zeiten, muss sich für einen Straward noch harter Konkurrenz stellen. Unter anderem das endlos-explosive Batman: Arkham City und der Kassenschlager und einziger Wii-Titel in der Liste: Zelda - Skyward Sword. Der nächste Außenseiter ist zum Schluss das von mir im September vorgestellte Enslaved, das, ähnlich wie Zelda, mit perfektem Storytelling begeistert.
Sechs gigantische Meisterwerke - jedes für sich allein ein Durchspielen wert. Doch wer gewinnt die Torte und den Straward?
(Ein Click auf den Titel des Spiels zeigt euch dessen Trailer, der Click auf den Entwickler bringt euch auf die dazugehörige Strawpinion)

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Best Live Performance Nominees:

The Prodigy - Warrior's Dance (Milton Keynes, GB 2010)
Green Day - Who wrote Holden Caulfield? (New York City, USA 2010)
Red Hot Chili Peppers - Universally Speaking (Wien, AT 2011)
Arctic Monkeys - Brianstorm (Manchester, GB 2007)
Manu Chao - El Viento (Bayonne, FR 2008)

Man könnte The Prodigy alleine für die Lautstärke ihres Live-Welterfolgs nominieren, die tolle Lichtershow und die mitreissende Kraft von Warrior's Dance ist aber definitiv das Hauptargument. Große Konkurrenz bekommt der Titel aus ebenso britischem Hause - die Arctic Monkeys, in sensationellen 5 von 5 musikalischen Kategorien nominiert, zeigten im Apollo 2007 mit Eröffnungstrack Brianstorm die Wucht ihrer Musik. Vor wenigen Tagen wurde ich zudem Zeuge einer umwerfenden Version von Universally Speaking - die Red Hot Chili Peppers machten meine Konzerterfahrung 2011 zu etwas Besonderem. Etwas besinnlicher, fast passender für diese späten Dezembertage, zeigte sich Weltmusiker Manu Chao mitsamt Live-Band vor drei Jahren im süd-west-französischen Bayonne.
Viel gute Musik füllt also die Halle. Aber wer staubt in diesem Gedränge den Straward für den besten Auftritt ab?
(Clickt die Gruppe für die Strawpinion zur Band und den Song für das dazugehörigen Video oder die Strawpinion zum Auftritt.)
 
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Best Music Video Nominees:


Kings of Leon - Pyro (2010)
Beastie Boys - Fight for your Right - Revisited (2011)
Gorillaz feat. Daley - Doncamatic (2010)
Arctic Monkeys - Crying Lightning (2009)
Massive Attack - Karmacoma (1995)
Audioslave - Cochise (2002)
  
Eine Strawpinion zur großartigen amerikanischen Band Kings of Leon ist eigentlich längst überfällig. Dass sie wegen diverser Probleme innerhalb der Band wohl das Fan-Sorgenkind 2011 sind, hindert mich jedenfalls nicht, sie mit dem ergreifenden Video zur Single Pyro in dieser Kategorie zu nominieren. Ein sehr viel größeres Auge muss man beim halbstündigen Fight for your Right der Beastie Boys zudrücken - der Spaß und die vielen prominenten Auftritte jedoch, unterstützt von den tollen neuen Tracks der drei Oldschooler, überzeugten mich dennoch. Doncamatic, das Gorillaz-Lied "das wie früher klingt", war schon in den Songs of 2010 enthalten, boxte sich durch das tolle Video jedoch im Sommer zurück in meine Liste der Lieblinge. Da die Arctic Monkeys ebenso viel Wert auf gute Interpretationen der Songs legen, gibt es auch kein unansehnliches Beispiel ihrer Vids. Crying Lightning ist schonmal gar keines und erzählt mit billigen Mitteln eine tolle Geschichte. Und wenn ich auf tolle Geschichten zu sprechen komme, führt kein Weg an Massive Attack vorbei. Karmacoma ist sicherlich einer ihrer besten Clips. Sie halten einen bis zum Schlussact gespannt, den die mittlerweile getrennten Männer von Audioslave gerne übernehmen. Cochise geht in die Luft und haut alle verbleibenden Anwärter auf die Nominierungen schlagartig raus.
Aber welche Inszenierung ist nun die Entscheidende für einen Straward?
(Ein Click auf die Gruppe führt zur Band-Strawpinion, der Click auf den Song führt zum nominierten Musikvideo auf Tape.tv)


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Best Album Nominees:

The Chemical Brothers - Further (2010)
Burial - Untrue (2007)
Arctic Monkeys - Favourite Worst Nightmare (2007)
The Last Shadow Puppets - The Age of the Understatement (2007)
Dendemann - Vom Vintage verweht (2010)
Oasis - (What's the Story) Morning Glory ? (1995)


Meine persönliche Königinnendisziplin ist mitunter eine der Härtesten. Hier sind fast alle Größen dieses Jahres vereint - fernab von nervigen Chartspitzen und ödem Partygedöns.
Trotzdem sind die elektronischen Chemical Brothers nicht weit. Further hat mich früh im Jahr tief berührt, die Videokette - sowas von ein Konzeptalbum, regelrecht umgehauen. Wer kann da noch mithalten, wenn nicht der große Künstler aus dem Dubstep-Underground: Burial. Seine Scheibe läutete meinen Sommer ein, ist etwas für einsame Stunden im Regen, in der Dunkelheit.
Ganz anders als dunkel rocken die Arctic Monkeys ihr Ding runter. Im Juni startete die Gruppe ihre blitzartige Klettertour zur Spitze meiner Lieblingsbands - das krachende zweite Album den anderen vorzuziehen war ein wahrlich schmerzvoller Akt der Traurigkeit. Aber was solls? Besser sind ihre Chancen in dieser Kategorie!
Alex Turner, Monkeys-Frontmann, ist außerdem mit seinen Last Shadow Puppets ein weiteres Mal vertreten. The Age of the Understatement ist sicherlich eines der besten Alben des Genre Beat, und sowas aus den späten 2000ern! Der einzige Deutsche in der Runde ist der Eins, Zwo-Rapper Dendemann, der 2010 ein durch die Beatsteaks unterstütztes Soloalbum veröffentlichte und Reime wie Redewendungen verdrehte, dass einem der Kopf nur so wackelte. Allein die Bodenständigkeit einer britischen Popgruppe kann so jemandem die Schau stehlen! Oasis' Bestseller-Album aus dem Jahre 1995 schlägt auch auf Strawpinion ein.
Ist den Briten der Titel in dieser Kategorie noch zu nehmen? Die Chancen stehen 1:5.
(Click auf die Gruppe = Band-Strawpinion, Click auf das Album = Album-Strawpinion)

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Best Song Nominees:

Red Hot Chili Peppers - Did I let you know
The Last Shadow Puppets Standing next to me
The Chemical Brothers - Hold tight London
Arctic Monkeys - Dance Little Liar
Burial - Near Dark

Hunderte gute Songs dominierten meine Aufmerksamkeit in diesem Jahr - die besten fünf stehen jetzt klar lesbar vor euch. Und das dynamische britische Quartett ist auch wieder dabei. Aber so leicht wird es ihnen auch hier nicht gemacht - die momentan noch tourenden Westamerikaner Red Hot Chili Peppers nehmen mit dem besten Track des aktuellsten Albums Kurs auf die Musikspitze des Jahres! Alex Turner nimmt diese Herausforderung an und stellt sich zusammen mit dem von Strawpinion angepriesenen Miles Kane der gehobenen Songklasse. Standing next to me, für mich schon längst Sommerhit 2011, hat mindestens genauso gute Chancen. Hold tight London, unter Fans the most underrated Chemical Brothers-Track, ist aber keine Sekunde außer Acht zu lassen - er ist vom selben Blut, denn im Mai wurde er zu meinem persönlichen Frühlingshit ernannt.
Dance Little Liar, der starke Song vom dritten Arctic Monkeys-Album wird nach wie von mir totgehört - ihn nicht hier aufzuführen, wäre klare Blasphemie. Man kann sich meinen Kampf bei der Nominierung zum besten Song meiner diesjährigen Lieblingsgruppe vorstellen.
Burial hatte es mit nur zwei Alben wesentlich leichter. Near Dark geht in die Beine und ins Ohr. Glasklar und doch unglaublich wie ergreifend elektronische Musik sein kann.
Aber reichen solche Adjektive für diesen wichtigen Straward?
(Click auf die Gruppe = Band- bzw. Album-Strawpinion, Click auf den Song = Song auf YouTube)

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Best Artist Nominees:

Arctic Monkeys
Massive Attack 
The Chemical Brothers 
Burial
The Last Shadow Puppets
Manu Chao

Ah, nun ist es soweit. Zum Schluss kommen wir zu den Nominierten in der wichtigsten Kategorie. Einige Künstler haben mich in diesem Jahr sehr bewegt. Ich war der Letzte, der nach den ersten vier-fünf Monaten noch darauf gewettet, hätte, dass es doch noch ein Jahr der schwingenden E-Gitarren und eingeschossenen Hotelfenster wird. Die Arctic Monkeys nahmen das elektronische Frühjahr und machten Kleinholz daraus. Klar, dass die großen anglikanischen Triphop-, Big Beat- und Dubstep-Künstler Massive Attack, Chemical Brothers und Burial trotz dieses Wandels einiges herzugeben haben. Trotzdem liegt es wieder in Turner Hand. The Last Shadow Puppets - immerhin mit nur einem Album bewaffnet - hinterlassen sie auch hier ihre Spuren. Manu Chao, dessen Alben ich mir fast komplett in diesem Jahr zugelegt habe, obwohl Strawpinion fast nichts davon mitbekam, schaffte es der kleine Mann mit dem großen Weltverständnis in diese hochheilige Top 6.
(Click auf die Gruppe = Band-Strawpinion, bzw. Wikipedia-Artikel)

Wer reißt den Braten? Welche Band ist der Maßstab für das nächste Jahr? Was hat am Meisten bewegt? Wer schuf den besten Eindruck? Was für ein Künstler wird sein Haupt über diesem Strawpinion-Kalenderjahr wiedererkennen?

WHO WINS THE STRAWARDS 2011?!
BE PREPARED

31.12.11

StrawHat
(Showmaster)

Sonntag, 11. Dezember 2011

3.1 Red Hot Chili Peppers - I'm with you-Tour - Wien 07.12.11



"Uh .. we're from Los Angeles, California", wirft Michael Flea Balzary, Bandmitglied seit Sekunde 0, irgendwann zwischen den Songs in die Halle. Er grinst verlegen, sucht den Faden, findet ihn nicht.
Mehr gibt es aber auch nicht zu sagen - wer ihre Geschichte nicht wenigstens ansatzweise kennt, oder zumindestens nachvollziehen kann, war sowieso fehl am Platze.
Man sieht ihnen viel an, den Red Hot Chili Peppers. Die Reisen in hunderte Konzerthallen, das vergangene erste Drittel der neuen Tour, ja vielleicht auch die Vorfreude auf die kleine Atempause von Weihnachten bis Ende Januar.
Haben sie aber ausgesehen, als würden sie sich hängen lassen? Kein Stück.
"I haven't seen him like this for ages", lacht sogar Anthony Kiedis ungekünstelt ins Mikrofon, als der fadenlose, ständig improvisierende Flea zum wiederholten Male die Hotness verschwitzter österreichischer Mädchen preist.

Musik haben sie neben all den fliegenden Kung Fu-Kicks und spontanen Einlagen wie Songteases, Späßchen und technischer Schwierigkeiten auch gemacht. Und zwar ordentlich.
Californication- und By the Way-Hits wie die gleichnamigen Chartstürmer und den keinesfalls nebensächlichen Kostbarkeiten namens Parallel Universe, Universally Speaking, Otherside und glücklicherweise Around the world führten die Setlist natürlich an. Eine Band, die in der Vergangenheit ihre musikalischen Erfolge stets großflächig säte, baut selbstverständlich nicht nur auf die Bausteine des aktuellen Albums. Einerseits kam natürlich die übliche Monarchy of Roses-Eröffnung und auch das hierzulande noch nicht erschienene Look around (dessen Klatsch-Momente das nicht zuschlagende Wiener Publikum hilflos ausgeliefert war) bekam seine Minuten, von der von mir beinahe weniger geschätzten Nummer über die Abenteuer einer gewissen Rain Dance Maggie einmal abgesehen, andererseits wurde den richtig guten neuen Sachen wie Did I let you know und Ethiopia leider kein Platz gelassen, was sich für mich und meine Begleitung als äußerst schade darstellte. Die Fankollegen aus Übersee scheinen mit unbekannteren, obschon besseren, Nummern mehr Glück zu haben.
Somit gaben wir uns mit dem eher seltener gespielten oben erwähnten Around the world und einem meiner Lieblingssongs, dem von Kritikern in den Himmel gelobten Hard to Concentrate, sowie einer mir bis dato unbekannten Version von Universally Speaking, die ich für die kommenden Strawpinion Awards zu nominieren gedenke, zufrieden.

Alles in allem wirklich ein stimmungsvolles, wenn eben songtechnisch nicht wie erhofft verlaufendes, Konzert. Meine Befürchtung, sie würden eine gewisse Lustlosigkeit aufkommen lassen, war mehr als unbegründet - Flea gab sich publikumsnah und originell, der vom Tour-Backup zum festen Bandmitglied aufgestiegene Josh Klinghoffer an den Backvocals souverän, Chad Smith für jedes zusätzliche Drum-Solo zu haben und Anthony Kiedis jedem Spaß gegenüber aufgeschlossen. Mit der fünfteiligen Zugabe sieht man somit gerne über betrunkene Stehplatznachbarn und Kopf-durch-die-Wand-Tänzerinnen hinweg.
Zu oft wurde man ohnehin von den grellen Leinwandfarben abgelenkt, oder während langsameren Titeln wie Under the Bridge und eben Californication durch beruhigendes dunkelblau in eine schützende Musikseifenblase gehüllt.
Kritik an der Location, der Wiener Stadthalle hege ich dennoch, denn der Sound wurde oft schlecht übertragen, Gitarrensoli dadurch teilweise ungenießbar, und das ständig zur Zigarette greifende Publikum trotz Verbotshinweise unaufhaltsam nervtötend.

Mir wurde von Live-Auftritten der Red Hot Chili Peppers schon gute wie schlechte Dinge berichtet. Im vom Advent gezeichneten Wien konnten sie in meiner Gegenwart dank alter Hits in jedem Fall überzeugen - keinerlei Altersschwächen, kein Verlust von Schärfe und Spaß macht sich deutlich.
Einzig der Songfokus könnte sich ändern, bzw. 1-2 neue Dinger anzufügen wäre ratsam. Aber das ist aus dem Schreibtischsessel heraus natürlich viel leichter gesagt.

StrawHat
(did let you know)
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SETLIST & HIGHLIGHTS:

01 Monarchy of Roses
02 Dani California
03 Charlie
04 Around the World
05 Otherside
06 Look around
07 Parallel Universe
08 Hard to Concentrate
09 Universally Speaking
10 American Ghost Dance (snippet only)
11 The Adventures of Rain Dance Maggie
12 Higher Ground (Stevie Wonder-Cover)
13 Under the Bridge
14 Goodbye Hooray
15 Californication
16 By the Way 
Encore
17 Chad & Mauro Jam
18 Can't Stop
19 Meet me at the Corner
20 Give it away
21 Final Jam (6 minutes)

Foto-Copyright by APA

Samstag, 10. Dezember 2011

3.I DIVISON KONZERTE

Guten Beinahe-3.-Advent-Nachmittag zusammen!

Heute stelle ich eine dritte Review-Kategorie vor, die ich mir, beflügelt vom großartigen Auftritt der Red Hot Chili Peppers in Wien, dem ich vor drei Tagen glücklicherweise beiwohnen durfte, nun ausgedacht habe.
Da ich kein schwer beschäftigter Konzertbesucher bin, mir ja gerademal geschworen habe in jedem Kalenderjahr mindestens eines zu sehen, wird sich die Zahl der Postings wahrscheinlich nicht so blühend vermehren wie etwa die Videogame-Division, jedoch bin ich davon überzeugt, dass sie von meinen Lesern dennoch wie gewohnt aufgesogen werden.

Freut euch also auf gesammelte Eindrücke und Rückblicke auf Konzerte wie Green Day oder Alice Cooper, sowie noch anstehende Konzerte in den nächsten Jahren.

StrawHat
(hat viel zu erzählen)

Sonntag, 4. Dezember 2011

2.28 THE LEGEND OF ZELDA: SKYWARD SWORD (Wii)


Ja, wieder ein Spielereview. Aber diesmal brennts mir richtig in den Fingern, Freunde!
Ich kam vor ein paar Tagen dazu Skyward Sword aus der sehr bekannten und weltweit geschätzten Reihe Zelda nach einer Dauer von zwei Wochen (so viel Zeit nehme ich mir fast nie) zu beenden und muss es in schriller Begeisterung direkt für die nach Weihnachten stattfindenden Strawpinion Awards (deren Inhalt und Nominierungen ich demnächst erklären werde) in der Kategorie Game of the Year nominieren.
Das ist nicht außergewöhnlich, denn alle Zelda-Spiele sind spielenswert und haben seit jeher mehr Preise abgeräumt als man erfinden kann. Kommt nicht von ungefähr, schafft es dieses stets neu funktionierende Fantasy-Universum jedes Mal für Spannung und Spaß zu sorgen und den Spieler emotional mit den Geschehnissen zu verbinden wie kaum ein anderes Franchise.
Wie sich das letzte Meisterwerk für die Wii (Bild.de) im verbotenen Vergleich zu seinen Vorgängern schlägt und warum man das Spiel gespielt haben muss, lest ihr zwischen den folgenden Zeilen.

Angefangen mit dem gleichen platzschaffenden Start wie seine Vorgänger.
Ihr seid natürlich Link, ein überaus offener, vielleicht ordentlich naiver und in Skyward Sword erstmals überraschend charismatischer junger Mann, und müsst euch im noch nicht so trauten Heim orientieren und eure Freunde auf der Knight-Academy, in der ihr trainiert, kennenlernen. Schnell findet ihr heraus, dass ihr euch auf einer schwebenden Insel namens Skyloft befindet, anstatt wie in allen übrigen Titeln auf dem Erdboden. Der Boden nämlich, ist für die Bürger (darunter größtenteils Krieger, Gelehrte und Händler) Skylofts bloß eine Legende.
Neues Zeug also, selbst für den zeldaerfahrenen Spieler. Erfreulich.
Was Skyward Sword fast ab Minute 1 zusätzlich sympathisch macht, ist die Tatsache, dass ihr Zelda, die sonst viel zu sehr versteckt oder unerreichbar wirkt, sehr nahe steht. Link ist in dieser Zeit ihr vertrauter Freund, ihr Kumpel und ... nicht-so-heimlicher Schwarm. Und dies wird euch von der zuckersüßen Geschichte stets auf die Nase gebunden - Links und Zeldas vorherbestimmte Romanze und der Beginn einer schönen Zukunft ohne größere Sorgen.
Aber natürlich kommt es ganz anders und viel umständlicher als auf diese Art. Ihr werdet mit einem verschwörerischen Dämonen-Lord und einer schicksalsträchtigen Aufgabe konfrontiert, erlebt wie sich Fauna und Flora den Entwicklungen eurer Reise ausgeliefert präsentiert und auch wie Links alte wie neue Bekanntschaften und Freunde gemeinsam mit ihm wachsen und nach ihrem Schicksal suchen. Und dies auf eine erstaunlich inspirierende Weise, wie es Zelda in der arg persönlichen Form noch nie preisgab. Ihr werdet begeistert sein.

Natürlich weiß Chefproduzent Miyamoto, dass er bei all dem Spaß, den er mit neuen Formeln und neuer Kampfausrüstung, die er sich mit jedem neuen Spiel so ausdenken kann, auch bei dem Erfolgsprinzip bleiben muss, das der Fandom von ihm verlangt. Overworld, Dungeons, unerforschte Gebiete mit zunächst verschlossenen Hintergründen und dutzende Sidequests, die durch ein wiederholtes überzeugendes "Helping people feels good" (Originalzitat) einen guten Menschen aus einem machen könnten, wenn man sich ein bisschen davon beflügeln lässt, finden sich wie eh und je im Spiel wieder. Nur ein Banause würde eine fehlende Abänderung dieses Prinzips verteufeln.
Natürlich darf in der Tradition auf Links 50 Spielstunden-umfassender Reise auch kein temperamentvoller Helfer fehlen. In den vergangenen Spielen hatte man stets Feen und andere magische Wesen an seiner Seite, die mit Rat und Tat mithalfen jedwede Bosstaktiken und Gemeinheiten zu durchschauen. In Skyward Sword übernimmt eine göttliche Abgesandte diese Rolle, was jedoch eine Neuheit darstellt. Leider kann ich im selben Atemzug mit Bestimmtheit behaupten, dass sämtliche gute Erwartungen seit dem ersten Teaser auf der E3 2010 den Bach hinunterliefen. Fi, so ihr Name, entpuppt sich als unspektakulär und leider gewollt maschinell, sowohl in  ihrer Redensweise, als auch ihren Handlungen. Selbst der ansehnliche Balletttanz, den sie zu Links jedes Mal aufs Neue ergreifender Harfenmusik auszuüben pflegt, ändert nichts an der Tatsache, dass Fi der größte Minuspunkt des Spiels ist - da war gefühlt eindeutig mehr Persönlichkeit drin, allein vorgelegt durch ihr großartiges Design.

Design ist neben der Musik nämlich die geringste Sorge des Spielers. Ihr werdet mit einem neuen Animationsstil vertraut gemacht, der nicht eine Sekunde unpassend wirkt. The Legend of Zelda: Skyward Sword lässt euch an skurrilen und aberwitzigen Abenteuern, Persönlichkeiten mit entsprechenden Outfits, und tausenden Details teilhaben, die den Preis für den Neukauf aber sowas von rechtfertigen, dass ihr hinterher reumütig darüber nachdenkt, warum ich den 50 €-Schein nicht in Geschenkpapier verpackt an der Kasse übergeben habt.
Denn zu so jemandem wird man in Zelda gemacht. Ihr seid dankbar für diese Kunst und die erlebten Stunden vor dem Fernseher - etwas, dass man über wenige Spiele und vorallem Reihen behaupten kann, denn wenn man darüber nachdenkt - und jetzt schweife ich sehr ab - ist so gut wie jede Zeit vor dem Fernseher verschwendete Zeit, wenn man doch vor der Haustür hundertmal schönere Abenteuer erleben kann, die kein Mensch auf der Weltzu teilen vermag.

Skyward Sword ist also ein wahnsinnig schönes, grenzenübergreifendes, Menschen verbindendes Spiel, das im Vergleich zu seinen Ahnen wie Ocarina of Time und Twilight Princess (um die Spitze des Eisbergs zu nennen) vielleicht nicht besser abschneidet, jedoch aber als wiederholt angenehm neu und erfrischend, die Funktionen und Vorteile der Wii smart und bemerkenswert nutzend.
Auch wenn der Schwierigkeitsgrad ein Stück weit anspruchslos für meine Verhältnisse war (ab und an hatte es jedoch seine frustrierenden Momente) und die toll aufgebaute Welt in nicht hundertprozentig umreissenden Gegenden (aber nach oben genannten Zelda-Spielen ist dieser Vergleich unangebracht) endeten, waren vollkommen neue Kniffe und Lösungen für abstrakte Aufgaben und Dungeons dabei, die eine richtig herzerwärmende Story in eine unterhaltsame (so witzig wie diesmal war das Franchise noch nie) und tragisch-schöne Schicksalsreise für die legendenumwobenen Helden münden lassen.

Absolute Kaufempfehlung! Eine weitere Meisterleistung aus dem Hause Nintendo. Ein Meilenstein, ein Blockbuster. Unvergesslich, mitreissend, rührend, wunderschön und selbst nach all den Jahrzehnten originell.

StrawHat
(hatte keinen benötigten Wii-Motion-Plus-Controller und musste kurz nach erstem Einschalten wieder aus dem Haus,  um einen zu holen)
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LINKS:  (lol)

TRAILER: http://youtu.be/yMewHJcqXYE

Mittwoch, 30. November 2011

2.27 SNOWBOARD KIDS (N64)


Atlus .... Racdym ....
Die Namen der Entwickler und Publisher ziehen an einem vorbei, das merkante N64-Symbol, in vielen Games äußerst kreativ dargestellt, findet gar keinen Platz dieses relativ unbeachtete Rennspiel zu eröffnen.
Unbeachtet und kaum geschätzt - Snowboard Kids gilt als einer der vielen Mitreisenden am wahnsinnig erfolgreichen Mario Kart-Zug. Verständlich, das Prinzip ist schließlich immer dasselbe - ob nun in Karts oder auf den Boards.
Trotzdem schafften es die flinken Charaktere, Jungs und Mädchen um die 10 bzw. 11 Jahre alt, 1998 in mein Herz zu schlittern - damals, als das Lenken mit den unhandlichen N64-Controllern an meiner Tagesordnung stand.

Goldene Videospielzeiten, an die heutige Spieler mit Tränen in den Augen zurückdenken. Animationstechniken, die damals noch nicht verwendet wurden (oder werden konnten), wurden schlicht durch Kopfkino ersetzt und da ich immer schon ein kreativer Kopf war, war es ein Leichtes zur eigentlich recht flachen Story - dem schlichten Entscheid, wer das beste Snowboard Kid ist - in Nullkommanix eine halbe Soap-Opera  dazu zu dichten. Lediglich neun Rennstrecken und sechs Charaktere waren für jenen Spaß notwendig - Slash, Nancy, Linda, Tommy, Shinobin und allen voran mein Liebling NYC-Rapperboy Jam beeinflussten durch reine sternchenunterlegte Superstunts und Jubelschreie über Abschüsse meine Kinderzeit immens, brachten mich schließlich auf mein großes - wenn auch in den letzten Jahren zurückgeschraubtes - Hobby, Snowboarding.
Doch ganz so chaotisch entwickelte sich der reale Pistenspaß natürlich nicht - auch wenn sich der Kindergeist sowas natürlich vorstellt, wenn nicht wünscht. Snowboard Kids ist allem voran nämlich ein Partyracer, bei dem unfaire Waffen den führenden Boardern gegenüber natürlich tief fliegen - verlangsamende Geister oder Bratpfannen, Steine (Mann, wie gemein) und eiskalte Eisschüsse, die den Vordermann in einen geradeaus fahrenden Schneemann verwandeln - der nächsten Wand hilflos ausgeliefert! Klar liegen Vergleiche zu erfolgreicheren Spielen in eben diesem Genre auf der Hand - aber kann man nicht einmal ein Auge zudrücken? Snowbow Kids (jap. Titel) schaffte es immerhin zu einem Sequel, welches ich Jahre später anspielen durfte (mich aber, ich gebs zu, maßlos enttäuschte).
Solche Trivialitäten trüben meine Meinung über das Original jedoch selbstverständlich nicht - zu gut ist die Erinnerung an das Herabheizen weißer Hänge, grüner Wiesen (ja tatsächlich) und schwach beleuchteter schwarzer Pisten.

Auch die positiv peitschende Musik schwingt nach wie vor im Geiste nach - Musik, die sich nach dem vierten oder fünten Durchspielen (quasi das Bezwingen des merkwürdig ausgegrenzten Ninjas Shinobin, der - ohne Spaß - auf einem Messer boardet) in eine breite Wucht an Ohrwürmern verwandelt, einen weiteren Umstand, den ich vorallem als Kind nur umarmen wollte. Man kann also festhalten, dass mein Hang zur musikalischen Untermalung direkt von den Spielen des Sega Mega-Drive auf die großen Kinder der neuen Generation von Konkurrent Nintendo überlief. Ich hoffe, diese Geschichte führt mich eines Tages zu einem Beruf, für den ich mich richtig interessiere und in dem ich mich kreativ ausleben kann.

Sollte es dazu kommen, ist der großen Polygonschlacht Snowboard Kids mit all seinem lieblichen Details, wie u.a. den Kamikaze-Pinguinen, eine große Rolle meiner Karriere zuzuordnen.
Spiele wie diese haben mich geprägt, zum Lachen gebracht und beschäftigt, und dies zu einer Zeit, in der es mir mental und zwischenmenschlich eigentlich gar nicht so gut ging. Dies ist der Grund, warum ich sie hier vorstellen will.

Wann immer ihr also einen Nintendo 64 unter der Couch hervorkehrt und auf Flohmärkten dieses Cartridge nachgeschmissen bekommt - ich glaube nicht, dass das passieren wird - haut ihn rein und lasst euch von Krebs-erregenden Farben und lauten Soundfiles beschallen. Ihr werdet niemals so eine großartige Zeit mit dem Spiel haben wie ich, denn, wie gesagt, Kopfkino war alles was ich für diese wertvollen Stunden brauchte.

StrawHat
(hat nichts von den tollen Stuntkombinationen erzählt, die das Spiel erst RICHTIG spaßig machten)
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OPENING: http://youtu.be/qd6Rydp9WPE

Samstag, 19. November 2011

2.26 BATMAN: ARKHAM CITY (PS3)



Kommen wir also zu einem wesentlich aktuelleren Titel, auch wenn dieses Adjektiv zu Zeiten wie diesen eine wirklich kurzlebige Bedeutung hat - in diesem November erscheinen richtig groß angepriesene Titel, und Fortsetzungen von Reihen, die sich bereits bestens verkauften.
Seit dem Frühjahr 2011, einer Zeit zu der Strawpinion tiefen Winterschlaf hielt, quält die Gaming-Welt der überaus schmackhafte Trailer von Arkham City, Batmans nächstem großen Superschurkenfest nach dem großartigen Action-Adventure Arkham Asylum.
Wenn man sich Bruce Waynes verstecktes Equipment zunutze macht und sich ein Stück näher als üblich an das Spiel heranschleicht und -zoomt, merkt man, dass es viel mehr zu sagen gibt als selbst mehrseitige Artikel großer Kritiker hergeben könnten.
Und genau das werden wir jetzt tun.
Welcome to the Batcave!

... würde ich jetzt sagen, wenn man tatsächlich nochmal die Chance bekommen hätte, dort hinzukommen. Aber so nett ist Dr. Hugo Strange, Verantwortlicher von Arkham City und Mit-Hauptschurke, nicht. Anfangs sieht es nämlich ziemlich übel für Batman aus, und das will nach der fehlgeschlagenen Inhaftierung des Jokers in der berüchtigten Arkham Asylum-Anstalt in Teil 1 wirklich etwas heißen. In Arkham City nämlich ist Waynes dunkles Alter-Ego höchstselbst der Gefangene im gesetzlosen Stadtteil von Gotham, in dem die Bösen ihre Turfs besetzen und mit ihren großen Nummern aufspielen, die aus Comics, Serien und Filmen allen bestens bekannt sein müssten.
Sehr positiv ist natürlich die Vielzahl an Villains, denen man sich ausgesetzt sieht. Große Namen wie der Pinguin, Two-Face, Mad Hatter und Mr. Freeze tummeln sich hier und verpassen der Fledermaus eine Breitseite nach der anderen.
Großartig animiertes Fanfutter ist also die Hauptattraktion der Programmierer, und genau das ist es was man auch erntet. Denn obschon die Story wahnwitzig und bahnlos aus der Reihe schlägt, wird man bis zu diesem Zeitpunkt wohl kein besseres Superheldenspiel finden - außer den Vorgänger natürlich, auf den ich viel halte.

Aber Arkham City wusste, womit es sich anlegt, verteilt seine großen Momente quer über das Spiel um die Illusion eines fast perfekten Spiels aufrecht zu halten. Doch ab der Hälfte und dem nonchalanten Entfernen von Two-Face aus der Hauptgeschichte, merkt man, dass Arkham City etwa so sehr krankt wie der Protagonist in der Story selbst. Die rote Linie, die den Vorgänger (und somit den Maßstab) bestens zusammen gehalten hat, wird einem verwaschen hingespuckt und mit Tafelkreide übermalt. Man selber kann nur verzweifelt versuchen mit den Bösen mitzuhalten und ihnen bei all den starken Hindernissen genau so stark eine zu verpassen, dass Batman sie nicht um die Ecke bringt (was einige dieser Teufel wirklich verdient hätten), sondern sie nur sanft ausschaltet um sie einem Richter vorzuführen, bloß um keine Gewissensbisse zu bekommen und in kein zusammenfallendes Ego-Universum abzudriften.
Gut gemeint, Batman. Aber in all dem ganzen Schlamassel vielleicht eine Spur nicht nachvollziehbar genug. Könnte aber an mir und meinem Unwissen dem Geist hinter der Serie gegenüber liegen.

Was das Spiel jedoch eindeutig auszeichnet ist die Umsetzung der eben erwähnten altbekannten Schurken. Introduction, Fights - alles sitzt, auch wenn da und dort eindeutig an Screentime für einzelne Characters gespart wurde. Wie kommt es, dass Harvey Dent wirklich bloß zu Catwomans (ebenfalls spielbar) Angelegenheit wird? Warum sind manche Gegner bloß Futter für 25-30 Minuten?
Wieso geht es nicht recht in die Tiefe wie es Arkham Asylum tat? Liegt es an der Abwesenheit von Scarecrow? Sind die Eastereggs, wie kleine Hinterlassenschaften vieler Feinde, zu trivial und rar?
Und warum ist Batman so freundlich zu seinen Gegnern?
Die Antworten auf diese Fragen führen bloß zu mehr Fragen und all das schwimmt einen richtig dicken Strom entlang, mündet in eine gewisse Unzufriedenheit, mit der man das Spiel schließlich abschließt - auch wenn das Ende .. wirklich ... großes Kino ist. Alleine dafür lohnt sich der Kauf, aber welchem zahlenden Kunden erzählt man so ein Argument schon?

All das zusammengefasst, muss man dem Spiel (das als neues PS3-Spiel immerhin einen richtig satten Kaufpreis mit sich bringt) wirklich vorhalten, dass es nicht unbedingt hält was es verspricht - nicht, wenn man, wie die Meisten, Arkham Asylum gespielt hat und weiß was von Anfang an drin war.
Trotzdem ist es jeden Euro wert. Ihr bekommt genug in die Hände, dass es für eine halbe Woche Nonstop-Zocken reicht. Arkham City mag geographisch vielleicht kein Panau sein, aber der Riddler hat jede Ecke mit kleinen Rätseln versehen um selbst dem erfahrensten Detektiven die eine oder andere Herausforderung vorzusetzen. Herausforderungen gelten auch für Batmans Ausrüstung, die leider ebenfalls keine bahnbrechenden Upgrades feiert.

Extras, wie Catwomans kleines Abenteuer mit Two-Face, haben sie erschreckend abgestumpft und kurz gehalten. Viel mehr als das wirklich wunderschöne, aber an vielen Stellen zu eingesparte, jedoch originelle und fordernde, Hauptspiel gibt es also nicht zu bewerten.

Arkham City ist die Spitze von dem was Batman in seiner besten Form hergeben kann und weniger.

StrawHat
(ist vom Ende nach wie vor wie vom Donner gerührt)
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LINKS:

BATMAN: ARKHAM CITY GAMEPLAY TRAILER: http://youtu.be/-V1ZF5cNYCs

Mittwoch, 16. November 2011

2.25 UNCHARTED 2: AMONG THIEVES (PS3)



Wow, wer hätte gedacht, dass echt ein ganzes Jahr vergehen muss um mich Schnarchnase zur Fortsetzung von Uncharted: Drake´s Fortune auf Strawpinion zu bringen.
Ja, richtig gelesen: Genau vor einem Jahr erschien mein Eintrag zum wohl erfolgreichsten Geheimtipp der letzten Jahre, dass mit Uncharted 3 diesen Monat das zweite fulminante Sequel feiert und über einen Geheimtippstatus weit hinausschießt, tatsächlich bei den Top-Verkaufszahlen mitmischt.
Doch um zu dieser wesentlich aktuelleren Sache kommen, müssen wir uns erst mit dem äußerst vielseitigen zweiten Teil herumschlagen, den ich zur besseren Wiedergabe (und weil so ein verdammt gutes Spiel eigentlich öfter gespielt gehört) einfach noch mal durchgezockt habe.
Hab ich doch gern gemacht.

Wer also mit der Storyentwicklung und dem stark zusammengebauten Gameplay im ersten Teil zufrieden war, der muss - muss - hier zugreifen.
Uncharted 2: Among Thieves beschreibt nämlich auf noch spannendere Weise das grafisch stark erweiterte Abenteuer von Nathan Drakes anstrengender Reise von einem türkischen Museum bis in die hohen Berge Nepals, auf den Spuren Marco Polos Flotte, die gegen Ende des 13. Jahrhunderts spurlos verschwand. Der mehrstündige Spielspaß wird von Rätseln und interessanten Schusswechseln durchfressen, das Kinogefühl selbst nach vielen Minuten ohne Cutscene wach und mitreißend gehalten.
Auch uralte Ideen wie das halb-schleichende, halb-kämpfende Vorwärtskommen auf einem fahrenden Zug wird von Entwickler Naughty Dog in ein völlig neuwertiges Spielgefühl verwandelt. Mit einstürzenden Hotels und eisigen Wanderungen durch Gletscher passiert so viel unerwartetes Zeug, dass man beim Abspann zufrieden den Controller aus der Hand legt und nur applaudieren, oder vor Freude weinen, will.

Der unheimlich umfassende Plot macht einen mit neuen Freunden und Feinden vertraut, begeht jedoch nicht den tückischen Fehler das Gefühl um den Umgang mit den Alten einfach aus dem Spiel zu nehmen. Dialoge und Auseinandersetzungen sind herrlich glaubhaft und auf höchstem Hollywood-Niveau - es ist eine Schande, dass Mark Wahlberg in den nächsten Jahren die Chance bekommt seinen eigenen Drake auf die Beine zu stellen und zu spielen - Meisterwerke wie die Uncharted-Reihe sollten unangetastet bleiben. Natürlich ist das, wie schon so oft gepredigt, unmöglich, bei all den sabbernden Drehbuchschreibern da draußen. Das Franchise ist einfach gefundenes Fressen. Genau wie Kane & Lynch.

Nutzt also die verbleibenden Jahre, bis mit Uncharted etwas Ähnliches passiert wie mit Tomb Raider nach Angelina Jolie - es gibt so viele riesige Hallen mit ansehnlichen Spiegel-Rätseln zu beklettern und Katakomben zu durchwaten, bei deren Anblick Indiana Jones vor Freude heulen würde, so viel über interkulturelle Verständigungsprobleme zu lachen, dass man den medialen Stimmen aller Welt - Uncharted 2 sei eines der besten Spiele aller Zeiten - johlend beipflichten möchte.
Ihr spielt euch buchstäblich schwindlig. Und wenn ihr euch ausgedreht habt, wollt ihr nur eine neue Runde durch diesen Wahnsinntrip drehen.
Alles was Games wie Call of Duty verlockend macht, quasi die einzig guten Seiten einer überbewerteten Reihe, wie die großartig dargestellten einstürzenden Gebäude und der pulsierende urbane Terror, findet sich hier schwachpunktfrei übersetzt, ohne auch nur Bruchteile davon kindergerecht wirken zu lassen.

Über den Multiplayer kann ich leider wenig sagen - ich kam nie dazu, ihn zu kosten. Etwas, das ich bei der Fortsetzung bereits erfolgreich überwunden habe - das Online-Play wird dem Standart Winter 2011 gerecht, man kann wirklich sagen, es geht stets aufwärts. Somit kann man davon ausgehen, dass 2009, beim Erscheinen von Among Thieves im Mehrspieler schon richtige Ansätze gemacht wurden.

Ja, Naughty Dog hat sich da eine Goldgrube gezüchtet. Irgendein Gen war von Anfang an in der Suppe, irgendein Geburtsglück gegeben, dass dieses Franchise nach Jahren erneut zu, fast, dem Blockbuster des Jahres macht.
Ob diese Meinung und die Erwartungshaltung dem dritten Teil stand hält, werdet ihr demnächst von mir um die Ohren gehauen bekommen.

Bis dahin gilt:

Play that fucking game!

StrawHat
(oder ihr erfahrt es erst in einem Jahr)
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LINKS:


UNCHARTED 2 TRAILER: http://youtu.be/69EBDlnDw2k

Mittwoch, 9. November 2011

1.22.1 Oasis - (What´s The Story) Morning Glory ?


Eine berüchtigte Band, ein berühmtes Album.
Im Herbst 1995 erschien die zweite Studioscheibe von Oasis, gezogen von ganzen sechs Single-Zugpferden, die allesamt selbst nach Jahren großen Anklang in der Welt finden - Don´t look back in anger, Wonderwall, Some might say und Champagne Supernova beispielsweise, sind auch noch 2011 Stammgäste auf guten Radiosendern. Zu recht, denn was die von drei außerordentlichen Musikern unterstützten Gebrüder Gallagher damals raushauten, rockt, schnulzt und macht vorallem Spaß. Eine stilistische Steilkurve hinsichtlich zum Vorgängeralbum aber, das sie immerhin bekannt machte.
Was (What´s the Story) Morning Glory ? auszeichnet und wie und warum ich es für mich entdeckte, erzähle ich folgender Strawpinion:

Noel Gallaghers musikalische Bandbreite ist also nach dem Britpop-War in den 90ern und dem steten Auftauchen in verschiedenen Projekten sicherlich kein Geheimnis. Eindeutig ist auch, dass dieses Album das große Sprungbrett war. Oben genannte Auskopplungen gehen ins Ohr und halten sich dort gekonnt fest. Die feinfühlige Kombination vom Gesang der Brüder mit den von Noel perfektionierten Riffs und den passenden Schlagzeugeinlagen trieb schon so manchem Hörer Tränen in die Augen, so auch Bandkollege Paul Arthurs.
Dass der Name des Künstlers neben sanften Gefühlen, die noch vorsichtiger widergegeben wurden, auch Phrasen wie etwa "people with a temper" verbindet, hängt mit der außerordentlich schwierigen Beziehung zu seinem kleinen Bruder Liam zusammen - die beiden haben sich Medien zufolge schon zig Male in die Haare bekommen. So auch während der Produktion dieses bestechend chicen Rock-Albums. Man muss sich vorstellen: selbst die Entscheidung, wer die Vocals vom Superhit Wonderwall bekommt, ließ die Gemüter hochheizen und nur Liams Interpretation schließlich, leistete genug Überzeugungsarbeit für Noel, dass dieser sich am Ende überreden ließ. Eine brüderliche Freundschaft auf Musikbasis also - das musste irgendwann böse enden.

All dieses Gequatsche und Gekämpfe findet sich beim Durchlaufen des Albums schnell in den Schatten gestellt. Die gemütlich-rockige Masche, die Oasis durchzieht, schafft genug Phantasieblase um eine gut gelaunte Gruppe, die einfach nur Spaß an ihrer Musik hat, vorstellbar zu machen.
Neben unterstützenden Kritiken wurden aber auch Stimmen laut, die in den musikalischen Werken von Oasis eine Prise zu viel Beatles bemerkten - Einfluss der natürlich von Anfang an auf der Hand lag. While my guitar gently weeps oder Lennons Song Imagine sind einigen Nummern angeblich erstaunlich ähnlich, sogar ein Stevie Wonder findet eine originaltreue Kopie im Song Step out, der schließlich vor Veröffentlichung des Albums entfernt wurde.

(What´s the Story) Morning Glory ? begleitet mich schon ein gutes Jahrzehnt, war quasi damals schon eine alte Schachtel. Der Berliner bzw. Nürnberger Radiosender Star FM spielte Don´t look back in anger neulich ein mal zu oft - nach all den Jahren, in denen ich den Song kennen und schätzen gelernt habe, musste das Album also her. Und ich bin tatsächlich höchst zufrieden mit dieser Entscheidung. Roll with it, Cast no shadow und auch Hello bieten so viel Power, dass man auf die am Album gut verteilten Verkaufshits fast vergisst. Selbst die unbetitelten Einblicke in Jam-Sessions der Band, Tracks die mehr wie ein Amazon-"Reinhören" wirken als sonst was, machen Spaß.
Und unterm Strich ist das Oasis´ Werk heutzutage ein Klassiker, der für den britischen Pop- und Alternative Rock eine ordentliche Basis schuf und wegweisend war für große Bands des neuen Jahrtausends, wie .. äh .. etwa diesen Herren hier.

Die eigentliche Entscheidung mir Noel Gallaghers Historie mal näher anzusehen, kam aber nach dem guten Auftritt seiner aktuellen Band Noel Gallagher´s High Flying Birds bei ProSiebens Schlag den Raab. Wenn man dem Mann zuhört, der die Karriere der Band im Jahr 2009 endgültig beendete, erkennt man schnell, dass er ein alleine auch ein Großer ist. Seine aggressive Attitüde, die zu den selbst geschriebenen Songs wirklich oft im Kontrast steht, macht alles für mich nur interessanter. Daher freue ich mich auf eine kommende gute Zeit mit der Vielzahl an Alben von Oasis.  
Blur hatte nämlich letztens seine Chance, aber mehr als die klassischen Hammersingles, brachte mich einfach nicht zum Sabbern.
Nun, ich komme an meinen Brit-Rock. Dafür sorge ich schon.

StrawHat
(umgezogen)
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TRACKLIST & HIGHLIGHTS:

01 Hello
02 Roll with it
03 Wonderwall
04 Don´t look back in anger
05 Hey now!
06 -
07 Some might say
08 Cast no shadow
09 She´s electric
10 Morning Glory
11 -
12 Champagne Supernova

LINKS:
DON´T LOOK BACK IN ANGER MUSIC VIDEO: http://youtu.be/r8OipmKFDeM

Sonntag, 23. Oktober 2011

2.24 SONIC & KNUCKLES (SEGA MEGA-DRIVE)


Ja, recht offensichtlich was man so für Zaubertricks mit Mega-Drive-Cartridges vollführen kann, wenn man die des 1994 erschienen Spiels Sonic & Knuckles besitzt. Gar nicht zu übersehen, direkt aufs Cover haben sies draufgeklatscht.
Hat bei mir aber trotzdem einige Wochen gedauert, so verzückt war ich mit dem eigentlichen Bezwingen des Games, bis ich mich diesem Trick annäherte. Doch dazu nachher mehr ..

Der von mir lange als Sonic 4 gehandelte Teil (was neuerdings ja widerlegt wurde) lächelte mich in frühen Lebensjahren monatelang aus dem Regal heraus an, bis ich mich endlich traute meine Eltern zum Kauf aufzufordern. Das Emblem, das die Shapes von Sonic und Knuckles (duh) zeigt, ließ meinen Puls schneller schlagen, lange bevor ich um meine leicht hypebare Art bei direkten Fortsetzungsfolgen Bescheid wusste. Als ich endlich raffte, dass es wirklich direkt an Sonic 3 anknüpfte, war der Grund es wieder und wieder und wieder zu spielen, für mich also umso größer. (Direkte Überleitung ist nach Sonic 2 zwar auch der Fall, aber bei dieser Fortsetzung war es für mich viel fassbarer und auch storytechnisch besser verbunden.)

.. nämlich weil Robotniks Death Egg nach dem verhinderten Start direkt in den Vulkan auf Knuckles´ Sanktuariuminsel Floating Island kracht und dort stecken bleibt, was den abgestürzten Ameisenigel natürlich erheblich in die Defensive treibt. Sonic tobt sich zudem weiterhin fröhlich aus, sammelt die größeren und stärkeren Chaos Emeralds erneut und verfolgt Eggmans Roboter bis ins Hauptquartier, wo natürlich der größte Showdown der Mega-Drive-Sonics stattfindet.

Oberflächlich unterscheidet sich das Spiel, da es separat entwickelt wurde, natürlich wenig bis gar nicht vom Vorgänger. Die neuen Zonen passen sich perfekt an in Sonic 3 erlebte Ereignisse an und sorgen da und dort für starke Challenges, in denen dem jungen Spieler schon mal die Finger glühen.
Erstmals ist auch Antagonist Knuckles spielbar, der eine kürzere, wenngleich nicht weniger schwierige Mission verfolgt - die Verteidigung seiner Heimat. Und zwar bis zur dramatischen Wendung, als Eggman revealed, dass Knuckles die ganze Zeit über nur seine Schachfigur war. (Wirklich mitreißendes Kino, damals nur durch Sprite-Animation ohne Text und allem - das muss man dem Spiel nach Jahren wirklich hoch anrechnen).
Die kombinierbaren Cartridges schalten Knuckles auch in Sonic 2 und Sonic 3 frei, wobei sich die storytechnischen Unterschiede nur in Letzterem verdeutlichen. Da der Character nämlich ein bisschen kleiner ist und nicht so hoch springen kann wie Sonic, ist die Abänderung der Zonenroute maßgeblich - man kann es also als vervollkommnendes Extra betrachten, dass das Spiel ein Stück weit in die Breite treibt und die Reihe noch bodenständiger macht.
Das Chaos Emeralds-abhängige Upgrade von Super Sonic bzw. Super Knuckles auf Hyper Sonic oder Hyper Knuckles ist für den Fan natürlich ein ebenso großes Thema - besonders, wenn der Fan zu jenen Tagen ein total begeistertes Kind war.
Das Upgrade ist schneller und bunter animiert, spielt sich noch ein bisschen verrückter als die eigentliche unbesiegbare Form.

Ob nun arabischer Sand-Flair, oder die musikalisch großartig begleitete Reise durch das Herz besagten Vulkans, Sonic & Knuckles ist und bleibt eines der Spiele für diese damals kurz marktführende Konsole, und ein weiterer wichtiger Grund warum man bei Sonic-Spielen heutzutage so viel zum Meckern findet. Dieser heilige Flair ging irgendwann verloren - auch für mich.
Auf dem Mega-Drive selbst folgten nur Spin-Offs mit miesen Verkaufszahlen, 3 Jahre später übernahm Nintendo mit dem N64 endgültig das Ruder - einer Konsole, der ich mich in den kommenden Monaten auf Strawpinion näher widmen und somit einen Blick auf alte Klassiker werfen werde, die mir für immer im Gedächtnis bleiben, auf die eine oder andere Weise vielleicht sogar so stark wie Sonic, mit dem es tief in den 90ern anfing.

An diesem Punkt schließe ich nun meine Review-Reihe über meine ersten Blockbuster. Eine Reihe, die sicher nicht unfortgesetzt bleibt - immerhin waren dies nicht meine einzigen durchgezockten Games mit dem blauen Igel. Freut euch also auf große Strawpinion-Highlights zu noch mehr Classics, der Fokus könnte aber eventuell stark in Richtung Mario schwanken. Haltet euch also bereit, denn nächsten Monat geht´s munter weiter.

StrawHat
(ist noch nie in einen Vulkan gekracht)