Sonntag, 4. Dezember 2011

2.28 THE LEGEND OF ZELDA: SKYWARD SWORD (Wii)


Ja, wieder ein Spielereview. Aber diesmal brennts mir richtig in den Fingern, Freunde!
Ich kam vor ein paar Tagen dazu Skyward Sword aus der sehr bekannten und weltweit geschätzten Reihe Zelda nach einer Dauer von zwei Wochen (so viel Zeit nehme ich mir fast nie) zu beenden und muss es in schriller Begeisterung direkt für die nach Weihnachten stattfindenden Strawpinion Awards (deren Inhalt und Nominierungen ich demnächst erklären werde) in der Kategorie Game of the Year nominieren.
Das ist nicht außergewöhnlich, denn alle Zelda-Spiele sind spielenswert und haben seit jeher mehr Preise abgeräumt als man erfinden kann. Kommt nicht von ungefähr, schafft es dieses stets neu funktionierende Fantasy-Universum jedes Mal für Spannung und Spaß zu sorgen und den Spieler emotional mit den Geschehnissen zu verbinden wie kaum ein anderes Franchise.
Wie sich das letzte Meisterwerk für die Wii (Bild.de) im verbotenen Vergleich zu seinen Vorgängern schlägt und warum man das Spiel gespielt haben muss, lest ihr zwischen den folgenden Zeilen.

Angefangen mit dem gleichen platzschaffenden Start wie seine Vorgänger.
Ihr seid natürlich Link, ein überaus offener, vielleicht ordentlich naiver und in Skyward Sword erstmals überraschend charismatischer junger Mann, und müsst euch im noch nicht so trauten Heim orientieren und eure Freunde auf der Knight-Academy, in der ihr trainiert, kennenlernen. Schnell findet ihr heraus, dass ihr euch auf einer schwebenden Insel namens Skyloft befindet, anstatt wie in allen übrigen Titeln auf dem Erdboden. Der Boden nämlich, ist für die Bürger (darunter größtenteils Krieger, Gelehrte und Händler) Skylofts bloß eine Legende.
Neues Zeug also, selbst für den zeldaerfahrenen Spieler. Erfreulich.
Was Skyward Sword fast ab Minute 1 zusätzlich sympathisch macht, ist die Tatsache, dass ihr Zelda, die sonst viel zu sehr versteckt oder unerreichbar wirkt, sehr nahe steht. Link ist in dieser Zeit ihr vertrauter Freund, ihr Kumpel und ... nicht-so-heimlicher Schwarm. Und dies wird euch von der zuckersüßen Geschichte stets auf die Nase gebunden - Links und Zeldas vorherbestimmte Romanze und der Beginn einer schönen Zukunft ohne größere Sorgen.
Aber natürlich kommt es ganz anders und viel umständlicher als auf diese Art. Ihr werdet mit einem verschwörerischen Dämonen-Lord und einer schicksalsträchtigen Aufgabe konfrontiert, erlebt wie sich Fauna und Flora den Entwicklungen eurer Reise ausgeliefert präsentiert und auch wie Links alte wie neue Bekanntschaften und Freunde gemeinsam mit ihm wachsen und nach ihrem Schicksal suchen. Und dies auf eine erstaunlich inspirierende Weise, wie es Zelda in der arg persönlichen Form noch nie preisgab. Ihr werdet begeistert sein.

Natürlich weiß Chefproduzent Miyamoto, dass er bei all dem Spaß, den er mit neuen Formeln und neuer Kampfausrüstung, die er sich mit jedem neuen Spiel so ausdenken kann, auch bei dem Erfolgsprinzip bleiben muss, das der Fandom von ihm verlangt. Overworld, Dungeons, unerforschte Gebiete mit zunächst verschlossenen Hintergründen und dutzende Sidequests, die durch ein wiederholtes überzeugendes "Helping people feels good" (Originalzitat) einen guten Menschen aus einem machen könnten, wenn man sich ein bisschen davon beflügeln lässt, finden sich wie eh und je im Spiel wieder. Nur ein Banause würde eine fehlende Abänderung dieses Prinzips verteufeln.
Natürlich darf in der Tradition auf Links 50 Spielstunden-umfassender Reise auch kein temperamentvoller Helfer fehlen. In den vergangenen Spielen hatte man stets Feen und andere magische Wesen an seiner Seite, die mit Rat und Tat mithalfen jedwede Bosstaktiken und Gemeinheiten zu durchschauen. In Skyward Sword übernimmt eine göttliche Abgesandte diese Rolle, was jedoch eine Neuheit darstellt. Leider kann ich im selben Atemzug mit Bestimmtheit behaupten, dass sämtliche gute Erwartungen seit dem ersten Teaser auf der E3 2010 den Bach hinunterliefen. Fi, so ihr Name, entpuppt sich als unspektakulär und leider gewollt maschinell, sowohl in  ihrer Redensweise, als auch ihren Handlungen. Selbst der ansehnliche Balletttanz, den sie zu Links jedes Mal aufs Neue ergreifender Harfenmusik auszuüben pflegt, ändert nichts an der Tatsache, dass Fi der größte Minuspunkt des Spiels ist - da war gefühlt eindeutig mehr Persönlichkeit drin, allein vorgelegt durch ihr großartiges Design.

Design ist neben der Musik nämlich die geringste Sorge des Spielers. Ihr werdet mit einem neuen Animationsstil vertraut gemacht, der nicht eine Sekunde unpassend wirkt. The Legend of Zelda: Skyward Sword lässt euch an skurrilen und aberwitzigen Abenteuern, Persönlichkeiten mit entsprechenden Outfits, und tausenden Details teilhaben, die den Preis für den Neukauf aber sowas von rechtfertigen, dass ihr hinterher reumütig darüber nachdenkt, warum ich den 50 €-Schein nicht in Geschenkpapier verpackt an der Kasse übergeben habt.
Denn zu so jemandem wird man in Zelda gemacht. Ihr seid dankbar für diese Kunst und die erlebten Stunden vor dem Fernseher - etwas, dass man über wenige Spiele und vorallem Reihen behaupten kann, denn wenn man darüber nachdenkt - und jetzt schweife ich sehr ab - ist so gut wie jede Zeit vor dem Fernseher verschwendete Zeit, wenn man doch vor der Haustür hundertmal schönere Abenteuer erleben kann, die kein Mensch auf der Weltzu teilen vermag.

Skyward Sword ist also ein wahnsinnig schönes, grenzenübergreifendes, Menschen verbindendes Spiel, das im Vergleich zu seinen Ahnen wie Ocarina of Time und Twilight Princess (um die Spitze des Eisbergs zu nennen) vielleicht nicht besser abschneidet, jedoch aber als wiederholt angenehm neu und erfrischend, die Funktionen und Vorteile der Wii smart und bemerkenswert nutzend.
Auch wenn der Schwierigkeitsgrad ein Stück weit anspruchslos für meine Verhältnisse war (ab und an hatte es jedoch seine frustrierenden Momente) und die toll aufgebaute Welt in nicht hundertprozentig umreissenden Gegenden (aber nach oben genannten Zelda-Spielen ist dieser Vergleich unangebracht) endeten, waren vollkommen neue Kniffe und Lösungen für abstrakte Aufgaben und Dungeons dabei, die eine richtig herzerwärmende Story in eine unterhaltsame (so witzig wie diesmal war das Franchise noch nie) und tragisch-schöne Schicksalsreise für die legendenumwobenen Helden münden lassen.

Absolute Kaufempfehlung! Eine weitere Meisterleistung aus dem Hause Nintendo. Ein Meilenstein, ein Blockbuster. Unvergesslich, mitreissend, rührend, wunderschön und selbst nach all den Jahrzehnten originell.

StrawHat
(hatte keinen benötigten Wii-Motion-Plus-Controller und musste kurz nach erstem Einschalten wieder aus dem Haus,  um einen zu holen)
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LINKS:  (lol)

TRAILER: http://youtu.be/yMewHJcqXYE

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