Sonntag, 26. August 2012

1.26.3 Mando Diao - Ode to Ochrasy

7.4/10

Dem zweijährigen Rhythmus an Veröffentlichungen folgend, ließen die fünf Jungs 2006 die nächste bunte Rock'n'Roll-Blase platzen und überfluteten den glücklichen Hörer mit Texten über den niemals alltäglichen Touralltag, von einprägsamen Persönlichkeiten zwischen München (Killer Kaczynski) und Stockholm (Good Morning, Herr Horst) bis zum Besingen ihres ureigenen geistigen Rückzugsreiches Ochrasy, dem schließlich der Titel der Scheibe gewidmet wurde.

Mando Diao lag es zu diesem Zeitpunkt fern, die Bremse zu zücken oder den Blinker für eine Abbiegespur zu betätigen. Ode to Ochrasy knüpfte 2006 musikalisch an die starken Vorgänger an und überzeugt, eben nunmal wie gehabt, durch die flippige Spritzigkeit und innig begeisterungsfähige Textsicherheit, die Rockhörer heute, wie vor 50 Jahren, zum Tanz auffordern würde.
Warum sich auf dem dritten Longplayer der Schweden so viel Material finden lässt, das die Konzertgänger bis heute gespielt sehen wollen, erklärt sich in diesen Zeilen also selbst. Die Jungs bilden in meinen Augen eine talentierte und - darüber hinaus - authentische Formation, und man kann mit der Zeit von Ode to Ochrasy vom (bis dato) Höhepunkt dieser Bildnisses ausgehen.

Songs, in denen man jede Inspiration und durch Instrumente ausgedrückte Liebe zur musikalischen Produktivität anfassbar bewundern kann, führen zu Auftritten in großen Hallen, deren miteinhergehende Erlebnisse wiederum zu neuem Material werden. Musik findet in dieser Band ihren natürlichen Weg.
Wer sollte sich in dieser (zumindest nach außen) wundervollen Abstimmung mit Neuerfindung der Truppe abgeben? Wieso überhaupt neue Richtungen einschlagen wollen?
Mit dem nächsten Schritt im Jahr darauf, versuchten die Herren eine persönliche Hürde zu nehmen und die große Sprechblase von Dixgård und Norén umzuschreiben - ein Projekt, das, neben Teilerfolg, die Musiker wieder zurück auf eine deutlich begeisternde Schiene zurückhievte. Doch mehr dazu beim nächsten Mal.

Wer im Bezug auf Ode to Ochrasy und seinen Songs fürs Jahrtausend (Song for Aberdeen, Josephine) jetzt noch nicht geschnallt hat, dass ich hier einen möglichen Titelanwärter für die Strawards im Dezember behandle, der sollte schnell ins nächste Kaufhaus stürmen und diese großartigen Platten nachkaufen, die Mando Diao in diesem vergangenen Jahrzehnt aufs Weltgeschäft losgeschossen hat. Warum die Kerle in all den Jahren keine große Nummer in Amerika wurden, bereitet mir bald schlaflose Nächste.

StrawHat
(Ode to Mando Diao)
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TRACKLIST & HIGHLIGHTS:

01 Welcome home, Luc Robitaille
02 Killer Kaczynski
03 Long before Rock'n'Roll
04 The Wildfire (if it was true)
05 You don't understand me
06 Tony Zoulias (Lustful Life)
07 Amsterdam
08 TV & Me
09 Josephine
10 The new boy
11 Morning Paper Dirt
12 Good Morning, Herr Horst
13 Song for Aberdeen
14 Ochrasy

LINKS:

GOOD MORNING, HERR HORST MUSIKVIDEO: http://www.tape.tv/vid/9901

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