Sonntag, 20. Mai 2012

1.30 Tenacious D

Friends will be friends -
they're running naked in the sand.

Friends holding hands -
will someday surely form a band.
Friends will be friends -
they say that friends are friends to the bitter end!

Long-as-there's-a-record-deal-we'll-always-be-friends!
Long-as-there's-a-record-deal-we'll-always-be-friends!*

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Thomas Jacob "Jack" Blacks Humor ist kein Ding für jedermann. Nicht nur, dass er regelmäßig Pointen unter der Gürtellinie zündet, seine dem zuvorgehende allzu freiwillige Selbstdarstellung wiederholt sich in beinahe jedem Film, in dem der bald 43-jährige bis dato auftritt.
Ja, der vermeindliche Filmstar Jack Black, Mitglied des durchaus talentierten Comedy-Geschwaders Frat Pack, ist nach außen hin - also für Medien und Fans - ein durchleuchtbarer, fast einseitiger Charakter, der durch erfolgreiche Castings und die richtigen erarbeiteten Beziehungen, Fuß in Hollywood fasste und nun alle paar Vollmonde von sich Reden macht - durch, wie gesagt, mehr oder minder witzige Auftritte in Film und TV.
Sein Gitarrelehrer und bester Freund Kyle Gass ist ein Stück weit umgänglicher, brauchte seinerseits auch Zeit um mit dem ständig unberechenbar peinlichen, aber unsterblich unterhaltsamen Black fertig zu werden. Das Können des 51-jährigen Schauspielers war zudem der Grundstein zur Formung des, nach eigenen Angaben, besten Musiker-Duos aller Zeiten, dem Thema und Mittelpunkt dieser Strawpinion, in der wir den musikalischen Schwerpunkt dieser Künstler und deren Leistungen behandeln.

1 - Double Team
He asked us: "(Snort) - be you angels?"
And we said: "Nay. We are but men."**

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Ihrem ersten Album, benannt nach der Band selbst, fehlt es offenkundig an nichts. Von den renommierten Dust Brothers produziert, mit Dave Grohl an den Drums und 1-2 anderen nicht unbekannten Namen als musikalischen Hintergrund, hebt sich der eigenwillige Sound von Blacks Werken unaussprechlich ab und geht in Dingern wie Explosivo, Rock your Socks, oder dem Hit Wonderboy in die Luft. Die Texte beschreiben meist Phantasien über ihren höchsteigenen Epicness-Grad, Wahnvorstellungen oder sexuelle Empfehlungsschreiben an sich selbst - tiefgehende Wunder sucht man meistens also vergeblich.
Hat man sich mit dem Niveau jedoch abgefunden, warten Tenacious D schon früh mit Leckerbissen für die Ewigkeit auf - Friendship, Fuck her gently und selbstverständlich allem voran das berühmte Tribute bleiben einem da besonders im Gedächtnis, sorgten nach Jahren immerhin für den ersehnten Platin-Status.
Als die Scheibe jedoch 2001 erschien, krähte kaum ein Hahn danach. Eine Tatsache, die den angestrebten Erfolg mit ihrem eigenen Film Tenacious D: Kings of Rock Jahre später schließlich verfolgen und gänzlich in den Sand fahren sollte.

2 - Destiny
We ride with kings on mighty steeds
across the devils plain.
We've walked with Jesus and his cross
He did not die in vain, no!

We've run with wolves, we've climbed K2,
even stopped a moving train.
We've traveled through space and time my friends,
to rock this house again, rock!!***

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Diese Rock-Opera, geschrieben von den Musikern selbst, wartet mit höchsteigenem Soundtrack auf, der den fulminanten Box Office-Absturz leider aber auch nicht verhindern konnte. The Pick of Destiny, ein Album das man irgendwie immer wieder hören könnte, bildet für sich selbst jedoch klar den Mittelpunkt der Tenacious D-Religion. Die Scheibe ist dynamisch und durchgeknallt wie Jack "Jables" Blacks Schauspiel und verwickelt den interessierten Hörer in die akustische Reise des Films, ohne auf das Wesentliche dieses Duos - den Humor - zu verzichten. Für den Fortschritt der Band, und vorallem der Erfolgserwartung der Geldgeber, sprang aus dem Projekt aber unterm Strich viel zu wenig heraus.
Gass und Black lieferten regelmäßige Live-Shows und hielten das Projekt am Leben, doch der gestrandete Film blieb ein Rückschlag für den Hollywoodstar, und so verblieb Tenacious D als Nebenprojekt und es sollten sechs ganze albumlose Jahre vergehen, bis sich die Band wieder an die Veröffentlichung eines Longplayers herantraute. Zwischenzeitlich lebte das Multitalent seine Einstellung zum Rock und Metal im PS3-Geheimtipp Brütal Legend aus, unterstützte Kollegen wie Meat Loaf in deren Projekten und zog quer über die Leinwände dieser Welt. Bis ..

3 - The Ballad of Hollywood Jack and the Rage Kage
But what if it's true?
If Tenacious D has died, what will we do?
And what will we do,
about all the fans who have The D tattoo?
They'll have them removed,
they'll have to laser off their D tattoos

Tattoos..
They'll have to laser off their D tattoos!****

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.. sich die Band aus der Asche erhob und mit Rize of the Fenix und einem humorvoll verdautem Imageschock wieder zurück meldete. "Rough and yet ... a masterpiece!", lautet die (ironische?) Selbstkritik am Cover des Albums und ja, zugegeben, sie haben sich wirklich Mühe gegeben, nicht ansatzweise so viel Blödsinn getrieben und ein weiteres solides mehr als Rock-lastiges Ding geschaffen. Der Titelsong, sowie Songs wie 39, Deth Starr und Roadie, schließen an die großartigen Lieder der vorhergehenden Alben an, dürften auch für gute Konzertatmosphäre sorgen - unter anderen Konzerten, schauen die beiden auch am diesjährigen Rock im Park vorbei.
Nach mehrmaligem Durchlauf befinde ich die neue Scheibe für akzeptabel und genießbar, jedoch als zu kurz und einen Schatten der Wendigkeit des ersten Albums. Oben genannte Tracks sind die klaren Highlights, unterhaltsame Skits hatten eindeutig das Nachsehen. Wer zusätzliches Material zum aussagekräftigen Comedy-Rock haben möchte, beschäftigt sich also besser mit der Geschichte um den Wiederaufstieg der Band und dem schwierigen Schicksal der zwei Provokateure.
Der von Kritikern hingegen als Mock-Rock bezeichnete Musikstil scheint nach all den Jahren wieder in den Charts angekommen zu sein und man tut gut daran, dies zu unterstützen - es ist ja nicht so als wären die zwei vollkommene Totalversager und bloß eingebildete Rockstars. Wer die Alben verfolgt, bemerkt schnell, dass nicht bloß Selbstüberschätzung dahinter steckt, sowie vorallem die ernst zu nehmende Herangehensweise an diese Musik und das Potential, das in dem von großen Musikern unterstützten Team nach Jahren der Aufarbeitung immer noch spürbar ist.

Strawpinion verneigt jedenfalls auf ewig sein Haupt vor dem rockendsten musikalischen Beiseite-Projekt dieser Zeit.

StrawHat
(hat noch kein Tattoo)
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STRAWPINIONS:

Absolute (unbekanntere) Anspieltipps: Kielbasa, Explosivo, Rock your socks off, City Hall, Friendship*, Classico, History***, Dude (I totally miss you), Beelzeboss (The Final Showdown), 39
Absolute (bekanntere) Anspieltipps: Tribute**, Wonderboy, Fuck her gently, Master Exploder, Rize of the Fenix****, Roadie

 LINKS: 
KINGS OF ROCK - TENACIOUS D auf IMDB: http://www.imdb.com/title/tt0365830/ 
TRIBUTE MUSIC VIDEO: http://www.tape.tv/vid/211801  

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