Samstag, 30. Juli 2011

2.13 SONIC THE HEDGEHOG (SEGA MEGA-DRIVE)


Auch wenn es nicht mein erstes Videospiel war, und schon gar nicht das Erste, das mich für the fastest thing alive Sonic the Hedgehog begeisterte, ist das originale Game für den Sega Mega-Drive (bzw. Sega Genesis) sicher einer der ersten großen Titel meines Lebens. Kürzlich fand ich heraus, dass die europäische Ausgabe vor dem Release ein bisschen bearbeitet wurde, was mich zum Nachdenken anregte und schließlich den Wunsch eine Strawpinion-Serie über die Sonic-Spiele (die mich nunmal mittlerweile gute 17 Jahre begleiten) zu starten, bekräftigte.

Dabei muss ich auf jeden Fall mit meiner großen Begeisterung für die, vorallem mit dem Wissen heutiger Zeit betrachtet, simple Musikbegleitung anfangen. Die Tracks der einzelnen Levels (6 Welten mit jeweils 3 Akten) sind heute immer noch wie das Einmaleins in meinem Kopf verankert und bei anstrengenden oder nervenbelastenden Betätigungen stets zum Summen oder Singen abrufbar bereit.
Als Kind liebte ich die Musik von Level 5 (Star Light Zone) mit dem wonnig melodischen Klang besonders, auch wenn das für mich bedeutete im vorhergehenden Level 4 (Labyrinth Zone) ordentlich die Zähne zusammen zu beissen (die Stage ist nämlich irgendwie die härteste).
Ganz ehrlich gesprochen: Ohne die tolle Musik in diesen Games, wären sie mir nicht so teuer. Ich verbinde so unglaublich viele Emotionen mit diesen Tunes, dass ich es sofort für die eigentliche Spielerfahrung jederzeit eintauschen würde.

Sonic 1, wie ich es eigentlich meistens nenne, ist im Gegensatz zu späteren Titeln (Sonic 2 ausgenommen) irgendwie eine Spur schwerer. Dies hängt sicher mit der Verletzlichkeit des kleinen (später außerordentlich arroganten) Igels zusammen. Man kann keinen Spindash machen, man bekommt keine Air- und, schon gar keine, Homing-Attack sondern eine regelrecht einfache Jump'n'Run-Sprungattacke, die bei mit Stacheln gepanzerten Gegnern auch schnell baden gehen kann. Dasselbe gilt für seine Rollattacke, nur erreichbar durch höhere Geschwindigkeiten.

Der Speed ist selbstverständlich das Hauptthema in diesen Titeln. Sonic the Hedgehog ist hauptsächlich für sein enormes Lauftempo bekannt - so lösen oft auftretende Abwärtstrends auf den begehbaren Plattformen häufig ein rasantes Vorrüberziehen des Hintergrunds aus, während Sonic teilweise fast schon aus dem Bild fliegt (z.B. Level 3, Spring Yard Zone).
Diesen hervorragenden Punkt in den alten Games, haben Sega in den neueren Ausgaben von Sonic-Abenteuern immer irgendwie verändert und anders dargestellt. Und bis auf wenige Ausnahmen ist es meistens schief gegangen - was sicher mehrere Gründe hat als viele glauben.
Sonics Steuerung ist wirklich wichtig für den Spieler. Es musste einem von Anfang Freiheiten lassen, die man in den 2D-Mario-Spielen nicht hatte. Eine einfache und doch unberechenbare Physik machte dieses schräg-süße und doch dramatische Universum umso interessanter. Sonic 1 hat Maßstäbe gesetzt, die nur durch die direkten Nachfolger eingehalten werden konnten. Für die meisten Fans ist das Sonic 2, für mich persönlich in jeder Hinsicht Sonic 3.

Der Plot des Spiels ist ein einfacher Zweizeiler: Sonic the Hedgehog vereitelt den bösen Plan von Dr. Robotnik (eigentlich Dr. Eggman), den ganzen Planeten Mobius in eine Maschinenwüste umzubauen. Während es anfangs nur Sonics tierische Freunde erwischt hat, die dann eben in Roboter-Körper (genannt Badniks) gesteckt werden, ist das letzte Level 6 (Scrap Brain Zone) schon eine einzige große Maschine. Durch Bonus-Levels, die für mich irgendwie immer noch die kniffligsten in den frühen Sonic-Spielen sind, kann man so genannte Chaos Emeralds bekommen, die aber noch keinen wirklichen Nutzen haben.

Die Levels, genannt Zonen, unterscheiden sich bis auf die Gliederung (ein Akt für die Einführung, ein kniffliger Akt und schließlich ein Endgegner-Akt) sehr voneinander, und besonders Level 1 (Green Hill Zone) ist ein absoluter Klassiker unter Videospielfreunden, bekam im viel späteren Titel Sonic Adventure 2 sogar ein weirdes 3D-Cameo. Von allen ist mir die oben genannte Star Light Zone am Liebsten, während mir das Unterwasserlabyrinth (der blaue Igel hats nicht so mit dem Schwimmen und dem Luftanhalten) echt nach wie vor gestohlen bleiben kann.
Level 2 (Marble Zone) hat neben herausfordernden Momenten auch eine sehr eingängige Musik, der Nachfoler Spring Yard einen fast schon melancholischen Hintergrund. Ich erinnere mich gut, als Kind selbst zusammengebastele Lyrics zur Musik gesungen zu haben - weil ich so begeistert von diesen Eindrücken war.

Ein wirklich zu empfehlender Titel, selbst für 2011-Verhältnisse. Die Kinder werden heute mit tollen Grafiken und ausgearbeiteten Spieleuniversen richtig verwöhnt. Ich bin fast der Meinung, dass in solchem Fällen tatsächlich weniger oft mehr ist, da man sich viel für die anfängliche Geschichte von Sonic the Hedgehog dazudenken kann.

StrawHat
(hat jetzt einen Spring Yard-Ohrwurm)

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