Montag, 16. April 2012

1.15.3 Burial - Street Halo / Kindred (EP)


Selbst Monate nachdem das britische Dubstep-Wunder mit seinem zweiten Album Untrue den hochverdienten Platz in meiner Musikhistorie mit einem Straward festigte, ist Burial noch Thema für mich. Traf die Kollaboration mit den Kollegen von Massive Attack und dem daraus entstandenen Remix-Vinyl Four Walls / Paradise Circus meinen bevorzugten Ton nicht so ganz, so sah ich kommendem Material trotzdem stets uneingeschüchtert und positiv entgegen.
Von den hier besprochenen EPs erfuhr ich leider viel zu spät - überhaupt Erstere erschien schon eine gute Zeit, bevor ich auf Burial stieß. 
Sobald ich erste Reviews und Hörproben hinter mich gebracht hatte, war es für mich keine Frage mehr, ob ich wieder auf den unverwechselbar unsauberen Klang und die schmeichelnde Stille seiner Tracks einstürzen würde.

Die Doppel-EP als fast einstündigen Motor vor sich hin arbeiten zu lassen, macht ungemein Spaß. Wie bei den ersten Werken, knusperte ich mich langsam ins Innere vor, wurde mit jeder Minute mehr und mehr hingerissen von den neuen Samples, die vorallem in den längeren Stücken mit ständig wechselnden Rhythmen aufwarten und den so vertrauten Fluss andauernd revolutionieren.
Obwohl ich ungern zwei Hälften aus dieser für mich zusammengelegten Scheibe schneide, kann ich die Seele von Street Halo klar zum besseren Teil erklären. Kindred, das im Februar 2012 erschien, bietet zwar mehr Initiative und schnellere, für Burial fast ungewöhnlich selbstbewusste, stechende Rhythms, aber unter dem Strich kehre ich hauptsächlich wegen Liedern wie Street Halo oder dem allgemein zum besten Stück der EP erklärten Stolen Dog zu dieser Scheibe zurück. Meiner Meinung nach sieht man sich wieder mit einer unbeschreiblichen Melancholie und dem Drang sich bei dieser Musik entspannt zurück zu lehnen, konfrontiert. Auch das aktuellere beider Werke glänzt durch einige stille Momente und u.a. angenehme Atmosphäre, wenn auch nicht hauptsächlich.

Fakt ist: Der Mann hat sich mit Sicherheit eine Vielzahl an, ihm davor unbekannter, inspirierender Musik reingezogen - seine Unterschrift, die mich bei Untrue und zu minimalen Teilen auch während des Debutwerkes Burial begeisterte, ist in den ersten paar Tracks selbstverständlich noch klarer zu erkennen, entwickelt sich im Laufe dieses zusammengelegten Extended Plays aber zu neuen Formaten, die er bisher kein Bisschen durchblitzen ließ.
Auf diese Weise hakt er sich gekonnt wieder in mein Ohr und lässt mich in freudiger Erwartung auf einen hoffentlich bald erscheinenden weiteren Longplayer zurück. Scheint jedenfalls so, als strebe Burial einen wesentlich heftigeren, antreibenden Sound an, der nicht frei vor sich hin treibt, sondern einen roten Faden besitzt.

Nun, ich bin gewillt diesem Faden zu folgen.

StrawHat
(entdeckt langsam EPs für sich)
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TRACKLIST & HIGHLIGHTS:
 
Street Halo:
01 Street Halo
02 NYC
03 Stolen Dog

Kindred:
01 Kindred
02 Loner
03 Ashtray Wasp

LINKS:

STOLEN DOG YOUTUBE UPLOAD: http://youtu.be/RZSIYhvKlTY

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