Montag, 9. April 2012

1.25.2 The Black Keys - Brothers


Unmissverständlich legt das Team um und mit Dan Auerbach und Patrick Carney, den Black Keys, fest, womit man es zu tun hat. Nämlich mit dem Longplayer Brothers, dem dritten von drei Alben, das von ihrem dritten Label, Nonesuch, 2010 veröffentlicht wurde, von Danger Mouse produziert wurde, und schon anderthalb Jahre bevor ich über sie stolperte, als ihre ingesamt siebte Scheibe für Aufsehen sorgte.
Das sind viele Zahlen für so ein simpel funktionierendes Album.

Bluesrock ist zwar ein Genre, mit dem man wahrlich selten auf schlechte Musik stößt, doch die unbestreitbare Magie des Duos macht akustische Vergleiche wie etwa zu Rock'n'Roll- bzw. Rhythm & Blues-Legende Chuck Berry realistisch. Hört man sich die Platte an und hat Zeit sich den zahlreichen Soli, die quasi minütlich angeschwemmt werden, zu widmen, wird man von guten Eindrücken überwältigt, von dem makellosen Sound der Musiker beeindruckt.
Ganze 15 Tracks lang geben sie zahlenden Kunden die Möglichkeit, sich von dem guten Zeug satt zu hören und die drei gewonnenen Grammys, zugegeben einer fürs oben abgebildete wie angesprochene Packaging, zu bestätigen. Irgendwo ab der Mitte, wenn die Kassenschlager einmal offenbart wurden und sich instrumentale Stücke unter die Menge mischen, verschwimmt die Masse zu einer wehenden Flagge, die das, für viele professionelle Reviewer, beste Album der Black Keys schon aus der Ferne erkennbar macht. Bei abschließenden Höhepunkten, wie der Textbombe Unknown Brother und dem zugänglichen Never gonna give you up wirft man die Instrumente zur Lokalisation von Schwachpunkten auf Brothers über Bord und pfeift sich das Ding roh wieder und wieder rein.
Sich von der ersten Verdichtung genialer Tracks gleich zu Beginn zu lösen, fällt auch nach Wochen schwer. Everlasting Light, der würdige Opener, und Next Girl, das es auf den Soundtrack vom Klamauk-Sandbox-Knaller Saints Row III schaffte, wirken so überzeugend, dass man förmlich akustisch wegsieht, wenn man in die Singles Tighten up und Howlin' for you hineinläuft, denen Brothers seine Grammys u.a. zu verdanken hat.
Die Handlungen der innerhalb von 10 Tagen aufgenommenen Songs bieten ein breites Repertoire:
Männerthemen, ernste Themen, Rockthemen - alles dabei. Das angestaute Material, das geschrieben wurde als es um die Band recht schlecht stand, entlädt sich auf dem Album sozusagen erfolgreich. Too afraid to love you, Ten Cent Pistol - jeder Track wird dem Ruf gerecht. Hörproben findet man überall. Wärs nicht genial, wär das Niveau der Scheibe gruselig.

Brothers beschreibt das zwischenmenschliche Band der zwei Black Keys-Mitglieder nach ihrer Geschäfts-technisch heftigsten Auseinandersetzung und dem erfolgreichen Durchleben der dadurch entstandenen Konsequenzen. Ihr zusammengelegtes privates Leben, sowie von Tourneen durchsetzte Saisonen, führt selbstverständlich irgendwann zu einer Überreizung des freundschaftlichen Verhältnisses. Und doch wissen sie ihre brüderliche Bindung zu schätzen und drückten sie durch dieses Album aussagekräftig aus.

Wenngleich nicht meine Lieblingsscheibe der mittlerweile schon mehrmals für die Strawards nominierten Musiker, so handelt es sich bei diesem Longplayer um ein Meisterwerk, vor dem sich auch Musiker-Kollegen verbeugen. Prädikat: Must hear.

StrawHat
(hat nichts gegen viele Zahlen)
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TRACKLIST & HIGHLIGHTS:

01 Everlasting Light
02 Next Girl
03 Tighten up
04 Howlin' for you
05 She's long gone
06 Black Mud
07 The only one
08 Too afraid to love you
09 Ten Cent Pistol
10 Sinister Kid
11 The Go Getter
12 I'm not the one
13 Unknown Brother
14 Never gonna give you up
15 These Days

LINKS:
EVERLASTING LIGHT YOUTUBE-UPLOAD: http://youtu.be/2QzGvoUMBoA

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