Donnerstag, 14. November 2013

1.5.5 Linkin Park - Recharged

2.0/10.0

Womit wir die erneute Selbstinszenierung eines ohnehin schon beträchtlich mangelhaften Albums verdient haben? Selbstverständlich damit das Label und alle Beteiligten noch mehr Geld verdienen.
Die vermeindlich mit der Zeit gegangenen Künstler von Linkin Park scheinen jedenfalls mit ihrem eingeschlagenen Weg zufrieden zu sein, sich mit ihrer stark verkauften musikalischen Gemütlichkeit im Einklang des amerikanischen Star-Alltags als erbrachte Leistung abzufinden (was die wohl so treiben, außer machen wonach ihnen ist?) und alle paar Gehaltschecks ihre Kumpelz zusammen zu trommeln um die erfolgreich aufgenommenen Songs "neu" zu interpretieren.
Das Ergebnis kann noch so miserabel sein, man zahlt bei Erscheinung trotzdem 16-18 Euro dafür.

Im Falle von Recharged, dem Namenserbe vom bedeutungsvollen Reanimation, dem meines erachtens gelungenen Remixalbum ihres Debuts, hat man sich für die effektivste Methode entschieden. Das heißt, möglichst viel kostensparenden Effektschmuh in unerträglich einfach gestrickte Songfundamente reinzuhauen um es dann als planlose Remixsammlung auf den Markt zu bringen. Mike Shinodas Interesse an Dubstep dürfte wohl als Ansatz gereicht haben. Mehr als ihn und ein paar Gäste wie Pusha T, Steve Aoki und Linkin Papst Rick Rubin hat es sicherlich nicht gebraucht, um den Wind für ein neues Album wieder aufzuladen.

Womit sich trauernde Fans schon längst abgefunden haben, ist, dass man nicht anders kann als dieses elektronische LP genauso zuzulassen, wie alle anderen Mainstream-Richtungswechsel. Die Band ist wie eine leere Leinwand auf der Rückseite eines Clubs. Und die tanzenden Gäste, die sich in diese Gasse verirren oder nach einem ausgiebigen Besuch zugedröhnt anlehnen und auf diese Fläche übergeben, formen die kommenden Veröffentlichungen. Als wahrlich einzige Konstante ist Chester Benningtons mittlerweile zur Eintönigkeit verkommene Gesangsdarbietung zu nennen, die sich auch durch dieses Album schleppt wie Musik-gewordene Langeweile.

Nicht zu vergessen: Überraschung! Der einzige neue Titel ist nicht minder schlecht und mit dem Netz aus dem Soundsumpf geangelt wie der Rest der Scheibe.

Uninspiriert, mäßige Veränderungen unspektakulär ausgeführt, teilweise minimale Abweichungen vom eigentlichen Lied, Dubsteprotz aus der Konservendose, aufeinanderfolgendes Geheule, kein einziger stabiler empfehlenswerter Titel. Faul.
Jedes weitere Wort gleicht dem ausgegebenen Geld: Verschwendet.

StrawHat
(never again victimized)
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TRACKLIST:

01 A Light That Never Comes (with Steve Aoki)
02 Castle of Glass (M. Shinoda Remix)
03 Lost in the Echo (KillSonik Remix)
04 Victimized (M. Shinoda Remix)
05 I'll be gone (Vice Remix) (feat. Pusha T)
06 Lies Greed Misery
07 Roads Untraveled (Rad Omen Remix) (feat. Bun B)
08 Powerless (Enferno Remix)
09 Burn it down (Tom Swoon Remix)
10 Until it breaks (Datsik Remix)
11 Skin to Bone (Nick Catchdubs Remix) (feat. Cody B. Ware and Ryu)
12 I'll be gone (Schoolboy Remix)
13 Until it breaks (Money Mark Headphone Remix)
14 A Light That Never Comes (Rick Rubin Reboot)

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