Mittwoch, 13. April 2011

2.7 JUST CAUSE (PS2)



Sandbox-Games sind sicherlich nichts Neues. Und zur Zeit, in der dieses Exemplar erschien schon gar nicht. Wie alle Spiele, müssen sie sich teilweise ungerechten wie gerechten Vergleichen fügen - klar, dass Just Cause da überhaupt nicht gut abschneidet. Überhaupt gewinnt man erst Interesse an der "Reihe" (sind eigentlich nur zwei), wenn man die atemberaubenden Screenshots des Nachfolgers sieht. Da ich aber ungerne mittendrin anfange, dachte ich, ich mache mich auf die Suche nach dem vergrabenen ersten Teil um in das Spielgefühl reinzuschnüffeln. Gefunden habe ich viel Schlechtes - nein, Unausgereiftes - aber mindestens ebenso viele Sachen, die mich sehr zum Lachen gebracht haben. Und für sowas ist immer Platz auf Strawpinion.

Zur Story gibt es wenig wirklich Hochkarätiges zu erzählen. Ihr seid dieser zweidimensionale Allrounder Rico Rodriguez und müsst auf der exotischen Insel Panau mit Krawall eine Diktatorkarriere beenden. Hierzu prügelt und schießt ihr euch durchs Land, schließt euch Guerilla-Gruppen an und heizt dem Regime gehörig ein. Das Ausführen von kleinen Nebenmissionen ist so nichtig, dass ihr es nach gespielten zehn einfach sein lässt und entweder

A: .. loszieht um Scheiße zu bauen und Einheimische zu ärgern.
oder
B: .. versucht euch auf die Story zu konzentrieren. Was schwer ist, denn im Vergleich zur gigantischen Map ist sie unscheinbar und nichtig.

Da ich natürlich das Maximum aus dem Titel herausholen wollte, entschied ich mich für beides. Sowohl Punkt A, als auch Punkt B, bringen euch in heikle Situationen und verwickeln euch in unglückliche Autounfälle. Explosionen, Blut und Lachkrämpfe sind die Folge.

Der große interessante Punkt in dem Game ist die, bereits erwähnte, Karte, die euch erst einmal stocken lässt. Habt ihr euch nicht mit ausgebauten Spielemaps beschäftigt, haut euch das hier echt weg. Selbst mit Helicopter - was rede ich - selbst mit Düsenjets dauert es mehr als 20 Minuten von links oben nach rechts unten. Die Aussicht ist teilweise ein Traum, verblasst aber im Gegensatz zu Teil 2 (auf den ich noch zu sprechen kommen werde).

Das Feeling im Spiel ist ganz gut gelungen. Es ist eben eine gewisse Grundblödheit universal zu spüren. Man kann jedoch auf keinen Fall von "sie haben sich keine Mühe gegeben" sprechen.
Was auch wichtig ist: Scheinbar existiert keine englische Synchronisation, weswegen es bei mir automatisch in Französisch war. Nach 1-2 Spielstunden ging mir das dann doch auf die Nerven (ich spreche diese Sprache nämlich nur mit viel Phantasie) und ich fand einen Weg durch das PS2-Menü eine total bekloppte deutsche Synchro herzustellen.
Die Dialoge sind genauso flach wie das Spiel selbst, aber es gibt wieder viel Anreiz zum Lachen. Und sei es nur die Vielzahl an NPCs, die auf kleinen Märkten ihr Zeug verkaufen wollen. Immer wieder hört ihr die Händler, die selben Wörter rufen.

Wie in vielen Sandbox-Games zu finden, gibt es hier übrigens auch einige Collectibles, die aber weder besonders gelistet werden, noch irgendwelche Extras freispielen. Langweilig also.

Und trotzdem ist Just Cause kein schlechtes Spiel, man muss sich eben gekonnt austoben und hoffen, dass die Fortsetzung mehr hergibt.
Und so wie es auf mich scheint, tut sie das.

StrawHat
(oder C: Ihr kauft euch Teil 2 sofort)

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