Samstag, 1. Oktober 2011

1.20.1 Audioslave - Audioslave


Cochise lief auf Deluxe Music, Show me how to live kam in meinem SenseMe-Channel am MP3-Player. Ich hatte nicht mal das Album drauf - es lief von einem Sampler, den ich vor drei Jahren für einen Freund zusammen stellte.
Es dürfte tatsächlich so lange her sein, dass ich mich mit der Gruppe richtig auseinander setzte. Mehr als diese zwei Tracks hat es aber nicht gebraucht um mich dem rockigen Sound und der Stimme des Sängers wieder nachjagen zu lassen, denn meine Meinung ist: Es sind gute Tracks. Saubere.

Und die fliegen beim Debutalbum der Supergroup Audioslave auf den ersten Blick tief. Es geht richtig ab, fast lehrbuchtauglich, ums mal grob herunter zu brechen. Kein Wunder, und erst recht kein Geheimnis, besteht die Gruppe immerhin zu 75 % aus den damals frisch getrennten Rage Against the Machine, die sich 2001 einen neuen Sänger suchten.
Chris Cornell von Soundgarden, eine Band die ich bisher nur flüchtig striff (dafür jedoch teilweise echt anregend auf mich wirkt), bekam diese Rolle zugesprochen. Eine von Rick Rubin gelobte Tatsache, unterstützt von der Hoffnung es ergebe sich eine The Yardbirds-into-Led Zeppelin-Transformation. Große Worte von einem Mann, der was von solchen Dingen versteht.
Jedoch blieb diese Hoffnung unerfüllt. Audioslave erreichte mit dem hier beschriebenen Album den größten Erfolg (Like a Stone, ein wirklich guter Track, wurde die bestverkaufte Single), die Nachfolgealben waren mehr die Zugabe, die von wesentlich weniger Fans auch anerkannt wurden.
Und dann zerkrachte sich Cornell auch noch mit Tom Morello und dem natürlich eher Morello zugeneigten Rest dieser "Supergroup". Es wirkt also fast als sollte es nicht sein, als wären die Götter der Musik gegen ein weiteres Bestehen des, beim Release dieser ersten Scheibe fast gehypten, Ensembles.
Was davon 2011 übrig geblieben ist, sehen wir uns in dieser Strawpinion an.
Und ja, das war die längste Einleitung bisher.

Wenn man sich das Album Audioslave gibt, fällt zunächst mal auf, dass Morello auf Nichts verzichtet. Die Riffs sind stets aus Tausenden heraus zu erkennen und es wurde quasi kein Wandel vorgenommen. Außer natürlich, dass kein Zach de la Rocha am Mic steht, sondern der als sehr eigensinnig beschriebene Mr. Cornell.
Und dieser schreibt auch die Lyrics für die Band, der - meiner Meinung nach - größte Schwachpunkt der Scheibe. Wer RATM kennt, eine Strawpinion zu ihnen wird noch folgen, der weiß um die starken kritischen Texte und die Wortgewandtheit, nein die überhaupt große Gewandtheit der Gruppe, Bescheid.
Cornell nimmt also vor den Augen der alten Fans ein


With precision you feed me
My witness I'm hungry
Your temple it calms me
So I can carry on
My slaving sweating the skin right off my bones
On a bed of fire I'm choking on the smoke that fills my home

(Testify, RATM)

und verwandelt es, mit demselben Sound von früher, der ohne Gesang natürlich roh zurück bleibt, in ein

No more forests
Only a can on red
Says danger on it
I have found another way

Burn that gasoline
Yeah
Burn that gasoline
Burn it all the way

(Gasoline, Audioslave)

So sieht´s aus.
Das ist hier natürlich ganz schwer verallgemeinert, damit man meinen Punkt auch versteht ohne das Album gehört zu haben, aber - ganz ehrlich - Cornell zeigt Talent als Wiederholungstäter, haut tatsächlich mehrere solcher Lines raus. Und auch wenn es selbst den Fan der alten Bands nicht kratzt, wenn man mal darauf achtet ist es echt auffällig und der Vergleich mit RATM wahnsinnig schnell da. So falsch dieser auch ist.

Wesentlich besser sticht dafür Cornells Gesang heraus, der für dieses Genre natürlich wie geschaffen ist. Ich bin ein wirklich großer Fan seiner Stimme und der Art wie er sich dem Krach anschließt, der wiederum ihn begleitet. Die in die Länge gezogenen Passagen, wie im Hit Like a Stone, sind kein Stück weniger großes Musikkino. Weitere starke Tracks sind natürlich Set it off, Shadow on the Sun und mehrere in der zweiten Hälfte des Album, die ich kaum getreu wiedergeben kann. Von Show me how to live ganz zu schweigen.

Alles in allem ist Audioslave von Audioslave einfach ein Album, das man ruhigen Gewissens empfehlen kann. Egal ob es der kleine Cousin ist, der langsam Anfang Rockmusik zu hören, oder der Onkel in den Mitt-50ern, der ganz andere Kaliber totgehört hat.
Klar, ich sag es noch mal, es ist kein Rage Against the Machine. Das hat ihre Bandgeschichte später sehr gut gezeigt.
Aber ich finde Commerford, Wilk und Morello haben ihre Zeit mit Cornell nicht verschwendet. Vorallem in den Anfängen waren große Ideen dahinter. (Zum Beispiel den Track Cochise nach dem letzten großen Indian Chief Amerikas zu benennen).

StrawHat
(burns that gasoline, burns it all away)
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TRACKLIST & HIGHLIGHTS:

01 Cochise
02 Show me how to live
03 Gasoline
04 What you are
05 Like a Stone
06 Set it off
07 Shadow on the Sun
08 I am the Highway
09 Exploder
10 Hypnotize
11 Bring em back alive
12 Light my way
13 Getaway Car
14 The last remaining Light

LINKS:

COCHISE MUSIC VIDEO (+ Werbung): http://www.myvideo.de/watch/7595266/Audioslave_Cochise

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