Sonntag, 1. Mai 2011

1.8.3 The Chemical Brothers - Come with us






Als sich mein kleiner ausgefallener Sturz ist die Musikwelt der Chemical Brothers dem Ende zuneigte, bäumten sie sich noch einmal auf und hinterließen zum dritten Mal einen gewaltigen Eindruck auf mich, der neben meinem Gehörgang auch mein Herz bewegte. Come with us, das eigentlich vierte Studioalbum des Duos - und von den bereits auf Strawpinion vertretenen somit das Älteste, glänzt durch einen total unterschiedlichen Stil im Gegensatz zu seinen Vorgängern. Ich höre die ersten Ansätze der starken Gefühle von Further und die musikalische Variable, der Push the Button schließlich ein Ausrufezeichen verpasste.
Somit ist dieses Album der Türöffner für eine für mich höchst interessante Musikdimension und auf dieser Seite in guter Gesellschaft.

Come with us beginnt mit dem gleichnamigen Titel, der einen schon richtig auf die Scheibe einstimmt. Das Gefühl ist recht vereinend und macht Lust, lauter zu drehen.
Laut genug für elektronisch unterlegte Trommeln - Track 2 ist It began in Africa, vom Titel her eine größere Rarität, als von der Zusammensetzung. Viele drittklassige Dorf-DJs kommen wohl auf die glorreiche Idee stinknormale Drums mit modernen Akzenten zu versehen. Selten klingt es passend wie hier - aus diesem Grund wurde es wahrscheinlich auch zur Eröffnungssingle auserkoren.

Und jetzt wird´s richtig interessant, denn Galaxy Bounce ist ein 3 1/2-minütiger Catcher, bei dem so richtig was los ist und viele Probierende garantiert daran kleben bleiben werden. Ein klassischer Beweis wie gewaltig die Brothers loslegen können und den Maßstab oben halten. Auch das Video ist ansehnlich, also folgt bitte dem Link am Ende des Eintrags.
Was der Nachfolger Star Guitar nur wieder bestätigen kann. Für mich beinahe der beste Titel auf dem Album - obwohl ich nicht allzu oft mit Singles übereinstimme. Das gelieferte Gefühl ist einfach packend und mittragend.
Titel und Klang lösten bei mir auch eine eigentlich unnah gegriffene Assoziation mit Daft Punks Discovery aus, das nur von der Epoche her als ähnlich eingestuft werden kann - nur so am Rande.

Hoops, Track 5, ist ein absoluter Geheimtipp. Die ganze Nummer gibt unterm Strich viel mehr her als man sich nach dem starken Star Guitar erwarten konnte. Sie sind fast zu nah aneinander platziert, die zwei. Wie zwei brüderliche Wolkenkratzer.

My Elastic Eye, der Aufmerksamkeit durch den schlecht-guten Film Butterfly Effect bekam, hat mich ebenfalls kalt erwischt. Er geht ganz anders auf einen zu, als seine Kollegen vom Album. Unbedingt ausprobieren, wer in diese Musikrichtung hineinschnuppern will.

Folktronica-Miss Beth Orton leiht den Brothers in The State we´re in ihre gefühlvolle Stimme und baut somit die Grundlage für einen weiteren großartigen Track auf Come with us.

Danach flaut es zugegebenermaßen etwas ab. Denmark ist mir - zumindest bislang - ein Stück zu uninteressant, Pioneer Skies hingegen wieder ein starkes Ding, wenn auch nicht bahnbrechend.
Richard Ashcroft, (der lange Sänger von The Verve), sorgte bei mir im letzten Track The Test für Hellhörigkeit. Der Kerl ist irgendwie cool, und so gelang auch der Song. Großartige elektronische Vielfalt darf man aber nicht erwarten.

Und wieder geht mir eine Chemical Experience ein Stück zu früh zuende - auch wieder nach fast einer Stunde, aber damit muss ich wohl Leben lernen. Freut euch schonmal auf einen Chemical Brothers-Bandeintrag, in dem ich demnächst auch auf die übrigen großartigen Werke eingehen werde.

StrawHat
(hat was gegen drittklassige Dorf-DJs)

-------------------------------------------------

LINKS:

STAR GUITAR MUSIC VIDEO:

http://youtu.be/NZYfdsaqoOM

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen